Tschechien ist Nachbar, Partner und Freund im Herzen Europas

Österreichs Bundesministerin Claudia Plakolm hat im Rahmen ihres ersten Auslandsbesuchs als Europaministerin die Tschechische Republik besucht. Bei ihrem Treffen mit EU-Minister Martin Dvořák betonte sie die enge Partnerschaft und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern, die nicht nur historisch und geografisch miteinander verbunden sind.
Österreichs Bundesministerin Claudia Plakolm hat am Donnerstag in Tschechien ihren ersten Auslandsbesuch in einem anderen EU-Mitgliedstaat absolviert und EU-Minister Martin Dvořák getroffen: "Es freut mich, dass mich mein erster Arbeitsbesuch zu meinem Amtskollegen Martin Dvořák nach Prag führt. Die Tschechische Republik und Österreich pflegen enge, freundschaftliche Beziehungen. Wir sind Nachbarn, Partner und Freunde im Herzen Europas", hielt die designierte Europaministerin nach dem Arbeitsgespräch fest.
Österreich und die Tschechische Republik seien in vielen Bereichen eng verbunden. Plakolm nannte als Beispiele den Handel und die Wirtschaft, den kulturellen Austausch und die gemeinsame Verantwortung für eine sichere und erfolgreiche Europäische Union. "Unsere gemeinsame Geschichte und die geografische Nähe zueinander verbinden uns auf natürliche Weise. Ich bin überzeugt, dass unsere Partnerschaft in den kommenden Jahren weiterhin wachsen wird", so Plakolm.

Zukunft der Medien sichern – unabhängige und objektive Berichterstattung unterstützen
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand neben der Zusammenarbeit auf europäischer Ebene die Rolle unabhängiger Medien in demokratischen Gesellschaften. Österreich und die Tschechische Republik haben vor Kurzem eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, in der die Bedeutung der finanziellen Sicherung unabhängiger Medien, insbesondere des US-Auslandssenders Radio Free Europe und Radio Liberty, betont wurde. "Wir unterstützen die unverzichtbare Arbeit von Radio Free Europe und Radio Liberty, die unabhängige und objektive Berichterstattung in Regionen ermöglichen, in denen die Pressefreiheit unter Druck steht. Es ist essenziell, dass die Europäische Kommission diese Herausforderung erkennt und Maßnahmen ergreift, um die Zukunft dieser Medien zu sichern. Österreich wird die Tschechische Republik in diesem Anliegen weiterhin unterstützen", so Plakolm.
Tschechien ist viertwichtigstes Zielland österreichischer Investitionen
Unabhängige Medien und eine starke Wirtschaft würden gleichermaßen die Säulen einer funktionierenden Demokratie darstellen, führte die designierte Europaministerin weiter aus und hob hervor, dass die Tschechische Republik ein wichtiger Handelspartner Österreichs ist und weltweit der fünftwichtigste Importmarkt sowie der neuntwichtigste Exportmarkt sei. "Im Jahr 2023 belief sich unser Handelsvolumen auf 15,5 Milliarden Euro. Zudem ist die Tschechische Republik das viertwichtigste Zielland österreichischer Investitionen, die im vergangenen Jahr 15,61 Milliarden Euro betrugen", berichtete die Bundesministerin.

Zusammenarbeit in grenzüberschreitenden Formaten und regionalen Initiativen
Die Zusammenarbeit beschränke sich jedoch nicht nur auf bilaterale Beziehungen, sondern erstrecke sich auch auf regionale Initiativen und Formate, darunter die "Central Five" – eine informelle Gruppe der Ministerinnen und Minister Österreichs, der Tschechischen Republik, Ungarns, Sloweniens und der Slowakei –, in der zentrale regionale und europäische Herausforderungen besprochen würden.
Weitere Themen des Gesprächs waren die Immigration, der Ukraine-Krieg sowie die Situation nach dem Wechsel der US-Administration, die für alle eine neue Situation darstelle und viele Herausforderungen mit sich bringe.
Auch für sie persönlich sei diese Reise bedeutsam. Als Oberösterreicherin, die nur etwa 40 Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt aufgewachsen sei, erinnere sie sich gut an Erzählungen über die Zeit, als Europa durch den Eisernen Vorhang geteilt war und Familien sowie Freunde voneinander getrennt wurden.
Dvořák: Unsere Beziehungen sind stärker denn je
Der tschechische Europaminister Martin Dvořák hielt in seinem Statement fest, dass Tschechien und Österreich nicht nur eine gemeinsame Geschichte und geografische Nähe verbinde, sondern vor allem eine starke Partnerschaft innerhalb der Europäischen Union. "Wir arbeiten in Schlüsselfragen wie Energiesicherheit, Verkehrsanbindung und industrieller Innovation zusammen. Unsere Beziehungen sind stärker denn je, und ich glaube, dass wir weiterhin zusammenarbeiten werden, um Lösungen für die Herausforderungen zu finden, vor denen Europa steht", so Dvořák.