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AutorenbildTschechien News

Zunahme von Carsharing-Missbrauch in Tschechien

Polizei und Anbieter stehen vor der Herausforderung, dass immer mehr Nutzer die Regeln umgehen und Fahrzeuge unbefugt weitergeben

Zunahme von Carsharing-Missbrauch in Tschechien

In Tschechien nehmen die Fälle von Missbrauch beim Carsharing zu. Polizei und Anbieter stehen vor der Herausforderung, dass immer mehr Nutzer die Regeln umgehen und Fahrzeuge unbefugt weitergeben. Jüngste Fälle in Kladno und Prag verdeutlichen das Ausmaß des Problems.


In Kladno stoppte die Polizei zwei Männer, die ein Carsharing-Auto ohne Dokumente nutzten. Das Fahrzeug war über ein fremdes Konto ausgeliehen worden. Wenige Tage zuvor hatte ein Mann unter Drogeneinfluss ein Auto desselben Unternehmens geführt, ebenfalls ohne Papiere. Auch ein 15-jähriger Junge geriet in Kladno ins Visier der Polizei, nachdem er mit einem Carsharing-Fahrzeug durch gefährliches Fahren aufgefallen war.


Ein weiterer Vorfall ereignete sich in Prag, wo ein Nutzer nach einem schweren Unfall mit sieben beschädigten Fahrzeugen vom Unfallort flüchtete. Der Sachschaden wird auf mehrere Hunderttausend Kronen geschätzt.


Die Registrierung bei Carsharing-Anbietern ist unkompliziert und schnell. Eine Reporterin des Tschechischen Fernsehens (ČT) testete den Anmeldeprozess und benötigte dafür lediglich ihren Personalausweis, Führerschein und ein Selfie. Innerhalb weniger Minuten war das Konto aktiviert – doch wer letztendlich hinter dem Steuer sitzt, wird nicht kontrolliert.


Carsharing-Unternehmen verpflichten Nutzer zwar in ihren Geschäftsbedingungen, das Fahrzeug nicht an Dritte weiterzugeben, doch Verstöße sind schwer zu überwachen. „Wenn Sie Dritten erlauben, ein auf Sie registriertes Fahrzeug zu fahren, können zusätzliche Kosten in Höhe von Zehntausenden Kronen entstehen“, warnt Fabian Strecker, Geschäftsführer von Bolt Drive gegenüber dem Nachrichtensender.


Um dem Missbrauch entgegenzuwirken, setzen Anbieter auf härtere Strafen und technische Verbesserungen. Wer etwa einen Unfall nicht meldet oder flüchtet, muss mit Geldstrafen von bis zu 75.000 Kronen rechnen.


Auch Tomas Brada, Marketing- und Kommunikationsdirektor von Car4Way, erklärt: „Wir verlassen uns darauf, dass der registrierte Nutzer seine persönlichen Daten nicht weitergibt.“


Zudem prüfen einige Unternehmen den Einsatz künstlicher Intelligenz zur verbesserten Identitätsprüfung. Doch selbst diese Maßnahme wird nicht alle Probleme lösen, räumen Experten ein.

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