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Wiederverwendung statt Verschrottung: Prager Brücke erhält neues Leben in Mladá Boleslav

Die Schenkung der Brücke ist ein gutes Beispiel für die Integration von Denkmalschutz und nachhaltiger Stadtentwicklung

Wiederverwendung statt Verschrottung: Prager Brücke erhält neues Leben in Mladá Boleslav
Foto: ROPID

Der Prager Stadtrat hat am Montag die unentgeltliche Übertragung eines Teils einer demontierten Fußgängerbrücke aus dem Praher Statteil Smichov an die Stadt Mladá Boleslav genehmigt. Die Brücke, die ursprünglich die Straßen Nádražní und Dobříšská über den Bahnhof Smíchov verband, wurde im Oktober 2023 stillgelegt und daraufhin abgebaut. Die Entscheidung, der Brücke eine neue Nutzung zu ermöglichen, muss nun noch von der Prager Stadtverordnetenversammlung bestätigt werden.


„Die ursprüngliche Fußgängerbrücke, die der Modernisierung des Verkehrsknotenpunkts in Smíchov weichen musste, wird weitergenutzt“, erklärte Zdeněk Hřib, erster stellvertretender Bürgermeister von Prag. Er betonte, dass die Brücke durch die Verlegung nach Mladá Boleslav ein zweites Leben als Fußgänger- und Radwegbrücke über den Fluss Jizera erhält. Für Hřib ist dies ein Beispiel für den nachhaltigen Umgang mit großen Bauwerken und die Erhaltung historischer Strukturen. „Auch hier zeigen wir, dass historische Bauwerke zukünftigen Generationen dienen können“, fügte er hinzu.


Die ursprüngliche Brücke wurde von 1929 bis 1930 erbaut. Sie verband zwei wichtige Straßen in Smíchov und wurde über die Jahrzehnte hinweg mehrfach umgebaut und modernisiert. Der letzte größere Umbau erfolgte im Jahr 2002 im Zusammenhang mit dem Bau des Prager Autobahnrings.


Im Oktober 2023 wurde die Brücke aufgrund geplanter Bauprojekte im Bereich des Verkehrsknotenpunkts „Terminal Smíchov“ dauerhaft geschlossen und anschließend demontiert. Das Bauwerk stand seitdem ungenutzt, doch durch die Schenkung an Mladá Boleslav wird sie nun einer neuen Verwendung zugeführt.


Die Stadt Mladá Boleslav zeigte großes Interesse an dem Erhalt des technischen Denkmals, um es als Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Jizera zu nutzen. Um dies rechtlich zu ermöglichen, wurde nun ein Vertrag zur unentgeltlichen Übertragung des Eigentums an einem Teil des Brückenbauwerks unterzeichnet. Der Vertrag wurde bereits im April dieses Jahres von der Stadt Mladá Boleslav genehmigt. Nun hat auch der Prager Stadtrat seine Zustimmung erteilt.


Der Teil der Brücke, der an Mladá Boleslav übergeben wird, beträgt 110,9 Meter und misst damit fast zwei Drittel der ursprünglichen Länge von 163,7 Metern.


Die Schenkung der Brücke ist ein gutes Beispiel für die Integration von Denkmalschutz und nachhaltiger Stadtentwicklung. Anstatt die historische Brücke kostspielig zu entsorgen, wird sie in einer anderen Stadt wiederverwendet. Diese Vorgehensweise zeigt, wie alte Bauwerke in modernen Infrastrukturen integriert werden können und somit einen Beitrag zur Schonung von Ressourcen leisten.

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