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Verbindende Nachbarschaft: Niederösterreich und Tschechien bauen auf Jahrzehnte der Partnerschaft

Regionen setzen auch weiter auf grenzüberschreitende Kooperation

Verbindende Nachbarschaft:  Niederösterreich und Tschechien bauen auf Jahrzehnte der Partnerschaft
Foto: NLK Filzwieser | NÖ Landesregierung

Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner traf sich im Rahmen des grenzüberschreitenden Dialogs zwischen Niederösterreich und Tschechien zu einem Arbeitsgespräch mit den Kreishauptleuten der tschechischen Nachbarkreise Südmähren und Vysočina, Jan Grolich und Martin Kukla, sowie dem ehemaligen Kreishauptmann von Südböhmen, Jan Zahradník, in Gmünd.


Das enge Miteinander zwischen den Regionen beider Länder besteht seit den 1980er-Jahren. „Gerade in Zeiten globaler Unsicherheiten ist es wichtiger denn je, auf die Zusammenarbeit unserer Regionen zu setzen“, zeigte sich Niederösterreichs Landeshauptfrau Mikl-Leitner überzeugt. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ermögliche es zudem, nicht nur wirtschaftliche Vorteile zu nutzen, sondern auch kulturelle und soziale Verbindungen zu stärken – und dies wolle man gemeinsam weiter tun. „Deshalb haben wir aktuell unser siebtes Arbeitsprogramm bis 2029 in Vorbereitung, in dem wir in 13 Arbeitsgruppen Lösungen für den Grenzraum erarbeiten“, führte sie aus. „Diese umfassen ein breites Spektrum – von Kultur, Jugend und Gesundheit über Verkehr bis hin zu Katastrophenschutz.“


Die Landeshauptfrau hob besonders den Bereich Gesundheit hervor: „Gerade Gmünd steht sinnbildlich für den Mehrwert der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, wo das Healthacross MED-Gesundheitszentrum ein europäischer Leuchtturm in der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung ist“, so Mikl-Leitner. Pro Jahr versorge man hier rund 65.000 Patientinnen und Patienten – und wolle dieses Angebot weiter ausbauen.


Der Kreishauptmann aus Südmähren, Jan Grolich, erinnerte an den Tornado in Südmähren, bei dem die NÖ-Flugrettung damals zwei Menschenleben gerettet habe. „Ich denke, es gibt kein besseres Beispiel dafür, wie wichtig grenzüberschreitende Kooperation ist“, so Grolich. Er betonte die jahrzehntelange, bedeutende Zusammenarbeit in vielen Bereichen – beispielsweise ortete er ähnliche Herausforderungen im Gesundheitswesen „auf beiden Seiten der Grenze“.

Verbindende Nachbarschaft:  Niederösterreich und Tschechien bauen auf Jahrzehnte der Partnerschaft
Foto: NLK Filzwieser | NÖ Landesregierung

Gmünd hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem Dreh- und Angelpunkt zwischen den Metropolräumen Wien und Prag entwickelt. Daher wolle man Kooperationen mit den tschechischen Partnern weiter ausbauen und mit der Landesausstellung 2025 eine tragfähige Brücke zwischen den Kulturen und Ländern bauen.


Die niederösterreichische Landesausstellung ist ein Motor der Regionalentwicklung – das haben bereits die bisherigen Ausstellungen gezeigt. Schon 2009 wurden mit der grenzüberschreitenden Landesausstellung „Österreich.Tschechien.“ sehr positive Erfahrungen gemacht. Nun soll mit Gmünd als Austragungsort der Landesausstellung 2028 der gemeinsame Tourismusraum weiter gestärkt werden. Unter dem Titel „Wasserwelt Waldviertel“ wird die Ausstellung zeigen, wie stark Wasser die Geschichte und das Leben einer Region prägen kann.


Martin Kukla, Kreishauptmann von Vysočina, sprach über erfolgreiche Projekte wie etwa die Jugend-Uni Waldviertel, „wo sich junge Menschen von elf bis 15 Jahren beider Länder treffen und austauschen.“ Auch die erste grenzüberschreitende Landesausstellung 2009 sei ein voller Erfolg gewesen – „sie zählte über 400.000 Besucher, rund 80.000 davon kamen auch in die Region Vysočina.“ Die „Tage der offenen Ateliers“ – inspiriert von Niederösterreich – führe man heuer bereits zum 15. Mal durch.


Mikl-Leitner erinnerte auch an historische Meilensteine in der Verbindung Niederösterreichs und Tschechiens wie den Fall des Eisernen Vorhangs vor 36 Jahren (1989), den EU-Beitritt Österreichs vor 30 Jahren (1995) sowie den EU-Beitritt der Tschechischen Republik vor 21 Jahren (2004). „Damit wurde unserer Zusammenarbeit ein enormer Boost verliehen, weil wir in unserem gemeinsamen Wirtschaftsraum eng kooperieren“, so die Landeshauptfrau.


Der ehemalige Kreishauptmann von Südböhmen, Jan Zahradník, blickte auf die jahrzehntelange Kooperation zurück und meinte: „Genauso wichtig wie erfolgreiche Kooperationen sind gute Beziehungen zwischen den Völkern.“ Dies erfordere sprachliche Fertigkeiten. „Deshalb wird in unseren Schulen als zweite Fremdsprache Deutsch unterrichtet“, fügte Zahradník abschließend hinzu.

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