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Tschechisches Halbleiterzentrum (CSC) startet in Brünn: Stärkung der europäischen Chip-Autonomie

Neben dem Chipdesign ist es vor allem die Dominanz im Bereich der Elektronenmikroskopie, die die Region Brünn in der Halbleiterlandschaft einzigartig macht

Tschechisches Halbleiterzentrum (CSC) startet in Brünn: Stärkung der europäischen Chip-Autonomie
Foto: Vysoké učení technické v Brně | Václav Koníček

Mit dem neuen Tschechischen Halbleiterzentrum in Brünn setzt Europa einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit in der Chipproduktion. Das CSC vereint regionale Spitzenforschung, innovative Unternehmen und gezielte Förderung, um Europas Position in der Halbleiterindustrie nachhaltig zu stärken.


Mit der Gründung des Tschechischen Halbleiterzentrums (CSC) hat in Brünn ein neues Kapitel der europäischen Halbleiterunabhängigkeit begonnen. Das Zentrum ist in einer der stärksten Regionen Europas für Chipdesign angesiedelt und wird sich auf die Förderung von Innovation, Prototyping und das Wachstum europäischer Fabless-Unternehmen konzentrieren. Als tschechisches nationales Kompetenzzentrum im Rahmen des European Chips Act hat das CSC das Ziel, die Unabhängigkeit der europäischen Halbleiterindustrie zu stärken.


Das CSC (Czech Semiconductor Centre) wird von der Technischen Universität Brünn (VUT) geleitet – in Zusammenarbeit mit der Tschechischen Technischen Universität (ČVUT) in Prag, onsemi, Codasip, dem tschechischen Nationalen Halbleiter-Cluster und der Innovationsagentur JIC. Gemeinsam wollen sie ein europäisches Zentrum für Spitzenleistungen in den Bereichen Chipdesign, Ausbildung, Talentförderung sowie Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) aufbauen.

Tschechisches Halbleiterzentrum (CSC) startet in Brünn: Stärkung der europäischen Chip-Autonomie
Foto: Petr Fiala | Facebook

Das Zentrum wird europäische Fabless-Unternehmen mit Mentoring, finanzieller Beratung, Zugang zu fortschrittlichen Design-Tools, Prototyping-Plattformen und Chipproduktion in kleinem Maßstab unterstützen – alles entscheidende Faktoren für das Wachstum europäischer KMU im Bereich Halbleiterdesign und -instrumentierung sowie für die Verringerung der Abhängigkeit von internationalen Lieferketten. Um dies zu erreichen, wird das CSC das umfassende Fachwissen der Region Brünn in den Bereichen IP-Design, Entwicklung von EDA-Tools (Electronic Design Automation) sowie Materialforschung und -charakterisierung nutzen.


Neben dem Chipdesign ist es vor allem die Dominanz im Bereich der Elektronenmikroskopie, die die Region Brünn in der Halbleiterlandschaft einzigartig macht. Diese Technologie ist für die Entwicklung, Herstellung und Qualitätskontrolle von Halbleitern während des gesamten Lebenszyklus von Chips entscheidend.


„Jedes dritte weltweit eingesetzte Elektronenmikroskop kommt aus Brünn. Diese Konzentration von Fachwissen im Bereich der Elektronenmikroskopie ist ein strategischer Vorteil für die Ambitionen Europas im Bereich der Halbleiterindustrie – im Hinblick auf eine robuste Lieferkette“, sagt Petr Strelec, Direktor des Brünner Standorts von Thermo Fisher Scientific.


In Brünn sind die weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie ansässig: Thermo Fisher Scientific, Tescan und Delong Instruments. Im Jahr 2023 exportierten sie 93 % ihrer Produktion und investierten stark in Forschung und Entwicklung – ein klarer Beleg für die hohe technologische Kompetenz der Region. Im selben Jahr wurde Südmähren das erste tschechische Mitglied der Europäischen Allianz der Halbleiterregionen.


„Das tschechische Halbleiter-Ökosystem mit Brünn als Zentrum ist ein wichtiger Bestandteil der europäischen Strategie, die Abhängigkeit von außereuropäischer Chip-Produktion zu verringern“, erklärt Karel Masarik, Direktor des CSC und Gründer des RISC-V-Unternehmens Codasip, und fügt abschließend hinzu, „Mit Brünns einzigartiger Kombination aus Fachwissen im Bereich Chipdesign und ergänzenden Technologien wie der Elektronenmikroskopie tragen wir entscheidende Fähigkeiten zur Wertschöpfungskette der europäischen Halbleiterindustrie bei.“

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