Skoda JS ist auf den Bau, die Modernisierung und den Service von Reaktoranlagen spezialisiert
Foto: ŠKODA JS | Facebook
Wegen der Sanktionen gegen Russland im Ukraine-Krieg baut der tschechische Energieversorger ČEZ sein Atomgeschäft aus. Der Konzern übernimmt das Nukleartechnikunternehmen Skoda JS aus Pilsen (Plzen) vollständig, wie ein Sprecher am Freitag in Prag ankündigte. Die Firma mit mehr als 1000 Mitarbeitern war bisher im Besitz des russischen Maschinenbauunternehmens OMZ.
Unmittelbar mit der Vertragsunterzeichnung werde Skoda JS nicht länger von Sanktionen bedroht sein, hieß es. Zum Preis der Transaktion wurden keine Angaben gemacht.
Skoda JS ist auf den Bau, die Modernisierung und den Service von Reaktoranlagen spezialisiert. Die Firma ist unter anderem an der Erweiterung des slowakischen Kernkraftwerks Mochovce um einen dritten und vierten Block beteiligt. Sie baut zudem Transportbehälter für Brennelemente.
Der Energieversorger CEZ gehört zu knapp 70 Prozent dem tschechischen Staat und betreibt die beiden Atomkraftwerke Temelin und Dukovany. Temelin ist knapp 60 Kilometer von der deutschen Grenze, Dukovany knapp 100 Kilometer von Wien entfernt.
Die Anlagen stehen regelmäßig in der Kritik von Atomkraftgegnern und Umweltschützern. Anders als Deutschland hält Tschechien an der Kernkraft fest. Ihr Anteil am Strommix soll nach den Plänen der Regierung in Prag bis 2040 auf mehr als die Hälfte ansteigen.