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Tschechische Nationalbank erwägt Bitcoin-Investition zur Diversifizierung der Reserven

Autorenbild: Tschechien NewsTschechien News

Gouverneur Aleš Michl schlägt einen bahnbrechenden Schritt vor, der die ČNB zur ersten westlichen Zentralbank machen könnte, die Kryptowährungen hält

Tschechische Nationalbank erwägt Bitcoin-Investition zur Diversifizierung der Reserven
Foto: Michael Förtsch | Unsplash

Die Tschechische Nationalbank (ČNB) erwägt, einen Teil ihrer Devisenreserven in Bitcoin zu investieren. Gouverneur Aleš Michl verriet in einem Interview mit der Financial Times, dass er plant, dem Vorstand der Bank einen Vorschlag zu unterbreiten, um Bitcoin als Instrument zur Diversifizierung des 140 Milliarden Euro schweren Reservenportfolios der ČNB zu prüfen.


Zentralbanken setzen traditionell auf konservative Anlageformen wie US-Staatsanleihen und hoch bewertete Anleihen. Nur wenige investieren in Aktien. Michl verfolgt jedoch einen anderen Ansatz. Er sieht die zunehmende institutionelle Akzeptanz von Bitcoin, die sich unter anderem in der Einführung börsengehandelter Bitcoin-Fonds (ETFs) durch Unternehmen wie BlackRock widerspiegelt, als Argument für eine Diversifizierung.


„Für die Diversifizierung unseres Vermögens scheint Bitcoin eine gute Wahl zu sein“, sagte Michl. Er räumte zwar die extreme Volatilität der Kryptowährung ein, wies aber auf ihr Potenzial als alternative Anlageform hin. „Bitcoin könnte entweder wertlos oder eine fantastische Investition sein“, fügte er hinzu und betonte seine Bereitschaft, die damit verbundenen Risiken einzugehen.

Tschechische Nationalbank erwägt Bitcoin-Investition zur Diversifizierung der Reserven
Foto: Governor Aleš Michl | Czech National Bank

Michls Vorschlag steht im Widerspruch zur Haltung vieler anderer Zentralbanker. Bundesbankpräsident Joachim Nagel verglich Bitcoin kürzlich mit „digitalen Tulpen“ und spielte damit auf die Tulpenmanie des 17. Jahrhunderts an. Auch Vertreter der Europäischen Zentralbank lehnen Bitcoin ab und bezeichneten ihn als „ungeeignet als Zahlungsmittel oder Investition“. Trotz dieser Kritik bleibt Michl optimistisch und argumentiert, dass andere Zentralbanken seinem Beispiel innerhalb der nächsten fünf Jahre folgen könnten, sofern Kryptowährungen eine breitere Akzeptanz finden.


Eine Investition der ČNB könnte den Bitcoin-Markt erheblich beeinflussen. Michl merkte an, dass selbst eine 5%ige Zuteilung der Bankreserven eine beträchtliche Summe im Kryptowährungssektor darstellen würde.


Die Devisenreserven der Tschechischen Republik belaufen sich derzeit auf 140 Milliarden Euro, was etwa 45 % des BIP des Landes entspricht. Die ČNB hält bereits 22 % ihres Portfolios in Aktien und plant, ihren Anteil an US-Aktien in den nächsten drei Jahren auf 50 % zu erhöhen. Michl bezeichnete den aktuellen US-Aktienmarkt als „den höchsten in der Geschichte“, was die Bank dazu veranlasste, ihre Investitionen fortzusetzen.


Während eine Bitcoin-Investition der ČNB innovativ wäre, birgt sie auch erhebliche Risiken. Michl räumte die Möglichkeit ein, dass der Bitcoin-Kurs auf null fallen könnte, und verwies auf gescheiterte Investitionen wie in Enron- und Wirecard-Aktien. Dennoch hält er an der Strategie der Diversifizierung fest und erklärt: „Wenn Bitcoin dafür geeignet ist, dann sollten wir es versuchen.“


Eine Analyse der ČNB zeigt, dass eine 5%ige Bitcoin-Allokation in den vergangenen zehn Jahren die jährlichen Renditen um 3,5 Prozentpunkte gesteigert hätte – allerdings bei verdoppelter Volatilität. Ob der Vorstand der Bank dem Vorschlag zustimmen wird, bleibt abzuwarten. Michls Vorstoß könnte jedoch einen Präzedenzfall schaffen, dem weitere Zentralbanken folgen werden. Quelle: ČNB

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