Ab der 7. Klasse wird zweite Fremdsprache (Französisch, Deutsch oder Spanisch) verpflichtend
Das tschechische Ministerium für Bildung, Jugend und Sport hat in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Pädagogischen Institut das überarbeitete Bildungsrahmenprogramm für die Vorschul- und Grundschulbildung vorgestellt. Diese Reform soll das Bildungssystem modernisieren und den Schülern wichtige Schlüsselkompetenzen für das 21. Jahrhundert vermitteln. Das neue Bildungsrahmenprogramm bringt weitreichende Veränderungen, insbesondere im Bereich der Fremdsprachen und der Flexibilität der Schulbildung.
Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MŠMT ČR) hat Anfang der Woche zusammen mit dem Nationalen Pädagogischen Institut die endgültige Form des überarbeiteten Bildungsrahmenprogramms für die Vorschul- und Grundschulbildung vorgestellt. In diesem Dokument werden die Hauptziele, die Bildungsinhalte, die erwarteten Lernergebnisse und die Fähigkeiten festgelegt, die Schülerinnen und Schüler sowie Kinder auf jeder Bildungsstufe erwerben sollten. Dies stellt die größte Veränderung im regionalen Bildungswesen der Tschechischen Republik seit der Einführung der Bildungsrahmenprogramme vor 20 Jahren dar.
„Das genehmigte Bildungsrahmenprogramm ist ein allgemeiner Rahmen und eine gemeinsame Grundlage, die sich auf den Erwerb von Schlüsselwissen konzentriert, das für das Leben im 21. Jahrhundert relevant ist, und dessen Verbindung mit praktischen Fähigkeiten in den Mittelpunkt stellt. Gleichzeitig wollen wir den Schulen ein hohes Maß an Flexibilität gewähren und ihnen die Möglichkeit geben, ihre eigenen Bildungsinhalte anzupassen“, sagte der Minister für Bildung, Jugend und Sport, Mikuláš Bek, und dankte seinen Vorgängern für ihren Beitrag zu diesem Dokument sowie allen Experten, die daran mitgearbeitet haben.
Bis Mitte 2026 wird der Nationale Lehrplanrat die Ergebnisse der Pilotvalidierung des Bildungsrahmenprogrammes auswerten, an der sich Schulen freiwillig beteiligen können. Die Erfahrungen aus der Praxis können dann in den neuen Bildungsplan einfließen, bevor dieser ab dem Schuljahr 2027/28 für die Klassen 1 und 6 der Grundschule verbindlich wird.
Die neuen Lehrpläne für die Vorschule sollen einen reibungslosen Übergang der Kinder in die Grundschule gewährleisten und gleichzeitig ein anregendes und respektvolles Umfeld schaffen, das für ihre natürliche Entwicklung entscheidend ist.
Zweite Fremdsprache ab der siebten Klasse verpflichtend
Eine der größten Veränderungen betrifft die Fremdsprachen. Der Bildungsminister bestätigte, dass Kinder ab der ersten Klasse verpflichtend Englisch lernen werden. In der zweiten Stufe, ab der 7. Klasse, wird eine zweite Fremdsprache verpflichtend hinzukommen. Die Schulen werden jedoch nur Französisch, Deutsch und Spanisch anbieten. Andere Sprachen, einschließlich Russisch, fallen aus dem Angebot.
Das Bildungsministerium begründete die Begrenzung des Fremdsprachenangebots damit, den Schülerinnen und Schülern einen besseren Übergang auf die weiterführenden Schulen zu ermöglichen. „Heute unterrichten wir an den Grundschulen elf Fremdsprachen. Es kommt regelmäßig vor, dass ein Kind beginnt, eine Sprache zu lernen, nach drei Jahren auf die weiterführende Schule wechselt und dort nicht weitermachen kann. Dadurch verschwenden wir die Energie der Kinder, der Lehrkräfte und auch Geld“, erklärt der Bildungsminister.
Die Wahl von Französisch, Deutsch und Spanisch begründet er damit, dass diese Sprachen „global einsetzbar und aus Sicht der Europäischen Union von zentraler Bedeutung“ seien. Diese Neuerung wird für die Schulen ab dem Jahr 2034 verbindlich.