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AutorenbildTschechien News

Tschechische Bauern kämpfen mit schlechten Ernten und Preisdruck: Getreide- und Rapserträge auf Tiefststand

Bauern von Getreide und Ölsaaten verlieren in diesem Jahr rund 7 Milliarden CZK an Umsatz

Tschechische Bauern kämpfen mit schlechten Ernten und Preisdruck: Getreide- und Rapserträge auf Tiefststand
Foto: Artur Nasyrov | Unsplash

Die tschechische Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Die Zeiten, in denen Getreide und Raps als wirtschaftlicher Motor der heimischen Landwirtschaft galten, sind vorbei. Laut der Tschechischen Landwirtschaftskammer haben unfaire Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Markt zu einem drastischen Preisverfall geführt, der die Landwirte dazu veranlasst hat, ihre Anbauflächen zu reduzieren.


In diesem Jahr wurden nur 6,75 Millionen Tonnen Grundgetreide geerntet, was die zweitniedrigste Ernte der letzten 12 Jahre darstellt. Die Ernte verlief schneller als im Vorjahr, doch die Landwirte hatten mit erheblichen Problemen zu kämpfen. Strenge Fröste im April und wechselhaftes Wetter mit starken Regenfällen, Hagel und hohen Temperaturen in den Sommermonaten beeinträchtigten die Erträge erheblich. Die Winterkulturen, insbesondere Winterweizen und Wintergerste, waren besonders betroffen, und viele Felder konnten aufgrund von heftigem Regen und dadurch schwierigen Bedingungen nicht vollständig geerntet werden.


Die Getreideanbaufläche ging um mehrere Prozent auf 1,2 Millionen Hektar zurück, was zu einem Umsatzrückgang von 3,27 Milliarden CZK führte. Bei Raps sieht es noch düsterer aus: Die Ernte betrug nur etwa 950.000 Tonnen, ein Rückgang von 27 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier sanken die Erträge auf 2,77 Tonnen pro Hektar, und die Anbaufläche ging um 10 Prozent auf 343.000 Hektar zurück, was einen Umsatzrückgang von 3,75 Milliarden CZK zur Folge hatte.


Jan Doležal, Präsident der tschechischen Landwirtschaftskammer, weist darauf hin, dass die niedrigen Preise und die ungünstigen Erntebedingungen in Verbindung mit dem Wettbewerb durch Importe aus Drittländern, speziell aus der Ukraine, die Situation verschärfen. Diese Importe profitieren von niedrigeren Produktionskosten, da sie nicht die strengen europäischen Standards einhalten müssen. Doležal warnt, dass diese Faktoren die Anbauflächen für Getreide und Ölsaaten weiter reduzieren könnten.


Die aktuellen Schätzungen der Ernteergebnisse können aufgrund unterschiedlicher Bewertungsmethoden durch den Staatlichen Landwirtschaftlichen Interventionsfonds und den Rohstoffrat für Getreide und Ölsaaten variieren. Die tschechische Landwirtschaft steht vor einer schwierigen Zukunft, da die wirtschaftlichen und klimatischen Herausforderungen weiter anhalten werden.

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