Bankkunden sind oft aufgrund von Unwissenheit leichte Ziele für online Betrüger
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Banken in der Tschechischen Republik einen Anstieg von Cyberangriffen auf ihre Kunden. Laut dem tschechischen Bankenverband wurden 69.685 Kunden Opfer von Cyberbetrug – eine Verdreifachung im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt beläuft sich der angerichtete Schaden auf 1,35 Milliarden CZK. Diese Zahlen wurden heute vom tschechischen Bankenverband veröffentlicht.
Laut einer Statistik der tschechischen Polizei betrug der Gesamtanstieg des Cyberbetrugs in der Tschechischen Republik im vergangenen Jahr 5,5 Prozent, was den niedrigsten Wert seit 2017 darstellt, berichtet ČT24. Die Polizei registrierte 19.592 gemeldete Fälle. Der Unterschied zwischen der vom Verband berechneten Zahl der Schäden und den Zahlen der Polizei liege darin, dass viele betrogene Kunden nicht zur Polizei gehen und Strafanzeige erstatten.
Der durchschnittliche Schaden pro Bankkunde betrug 19.357 CZK. Während er in der ersten Jahreshälfte fast 22.000 CZK betrug, ging er in der zweiten Jahreshälfte auf 19.000 CZK zurück. Monika Zahálková, Geschäftsführerin des tschechischen Bankenverbands, führt diesen Rückgang auf verbesserte Kontrollprozesse der Banken zurück, die durch moderne Technologien ermöglicht werden. Sie betonte jedoch, dass die Verantwortung nicht allein bei den Banken liege. Kunden seien aber oft aufgrund von Unwissenheit leichte Ziele für online Betrüger.
Im Jahr 2022 startete der tschechische Bankenverband seine Aufklärungskampagne nePINdej!, um auf die wachsende Gefahr des Online-Betrugs hinzuweisen. Über 315.000 Personen absolvierten den dazugehörigen Cybertest auf www.kybertest.cz, wobei Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren und Personen ab 56 Jahren mit einem Durchschnittsergebnis von 71 Prozent am schlechtesten abschnitten. Die Kampagne wird in diesem Jahr fortgesetzt, um das Bewusstsein für die Bedrohung durch Cyberangriffe weiter zu stärken.