Ab dem 1. Januar 2025 plant České dráhy den Betrieb auf ausgewählten Korridorstrecken ausschließlich unter dem ETCS-System durchzuführen
Das tschechische Bahnunternehmen České dráhy (ČD) hat bereits mehr als 420 Lokomotiven mit dem Europäischen Zugsicherungssystem (ETCS) ausgestattet. Gleichzeitig wurden 750 Lokomotivführer des nationalen Verkehrsunternehmens für den Betrieb unter ETCS-Überwachung geschult.
Ab dem 1. Januar 2025 plant die Tschechische Bahn (ČD), den Betrieb auf ausgewählten Korridorstrecken ausschließlich unter dem ETCS-System durchzuführen. Bereits seit mehreren Monaten fahren Züge des Unternehmens auf von der Eisenbahnbehörde festgelegten Abschnitten unter ETCS-Aufsicht.
Bis Ende dieses Jahres sollen weitere 44 neue Fahrzeuge mit eingebauter ETCS-Einheit in Betrieb genommen und 54 vorhandene Fahrzeuge nachgerüstet werden. Damit werden zum 1. Januar 2025 rund 520 Fahrzeuge von České dráhy mit funktionsfähigen ETCS-Bordgeräten ausgestattet und einsatzbereit sein.
Bereits jetzt sind On-Board-Units in Lokomotiven der Baureihen 162 WTB, 362 und 362 WTB installiert und in Betrieb. Die Installationsarbeiten an weiteren Fahrzeugen wie den Lokomotiven der Klasse 750 sowie an den Dieseltriebzügen RegioSpider und RegioShark, den elektrischen Triebzügen der Klasse 660/661 InterPanter, den RegioPantern der ersten Generation und den elektrischen Vororttriebzügen der Klasse 471 CityElefant sind im Gange. Alle neu angeschafften Fahrzeuge, darunter Dieseltriebzüge RegioFox, RegioPanter der zweiten Generation und moderne Vectron-Lokomotiven, sind ab Werk mit ETCS-Bordeinheiten ausgestattet.
Seit dem 1. August gilt eine verbindliche Weisung der Eisenbahnbehörde, die Bahnbetreiber verpflichtet, auf ausgewählten Streckenabschnitten mit aktiviertem ETCS an Bord zu fahren, wenn das Fahrzeug entsprechend ausgerüstet ist und der Lokomotivführer geschult wurde. „Für České dráhy ändert sich dadurch nichts. Wir haben diese Maßnahme bereits Anfang 2023 in unseren internen Richtlinien eingeführt“, erklärt Jiří Ješeta, Vorstandsmitglied und stellvertretender Generaldirektor von České dráhy für den Personenverkehr. „Unsere Züge legen bereits jetzt täglich mehrere tausend Kilometer im ETCS-Modus zurück, zum Beispiel auf den Korridoren von der slowakischen und polnischen Grenze über Bohumín nach Břeclav, von Břeclav über Brno nach Česká Třebová, von Přerov über Česká Třebová nach Prag oder von Beroun über Plzeň nach Cheb.
Die Schulung der Lokomotivführer für den Betrieb der ETCS-ausgerüsteten Fahrzeuge wird ebenfalls intensiv fortgesetzt. Mehr als 750 Lokomotivführer haben die Schulung bei České dráhy bereits abgeschlossen, weitere befinden sich im Einarbeitungsprozess.
Das ETCS (European Train Control System) ist ein einheitliches europäisches Zugsicherungssystem. Es zielt darauf ab, die verschiedenen nationalen Systeme zu ersetzen, den interoperablen Betrieb von Lokomotiven in Europa zu ermöglichen, die Zuggeschwindigkeiten und die Kapazität der Eisenbahnstrecken zu erhöhen sowie die Sicherheit des Eisenbahnbetriebs zu verbessern. Das System besteht aus zwei Hauptkomponenten: einem streckenseitigen Teil, der Informationen an die Züge übermittelt, und einem mobilen Teil, der an den Zügen installiert ist und Informationen an den Lokomotivführer weiterleitet oder im Bedarfsfall den Zug automatisch stoppt.