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Steigende Besucherzahlen in Tschechiens Nationalparks: Mehr Besucher, mehr Verantwortung

Autorenbild: Tschechien NewsTschechien News

Nachhaltiger Tourismus als Herausforderung für tschechische Nationalparks

Steigende Besucherzahlen in Tschechiens Nationalparks: Mehr Besucher, mehr Verantwortung
Foto: České Švýcarsko | Facebook

Die Nationalparks und Landschaftsschutzgebiete der Tschechischen Republik erfreuen sich wachsender Beliebtheit bei Touristen aus dem In- und Ausland. Eine aktuelle Analyse von CzechTourism zeigt nicht nur steigende Besucherzahlen, sondern auch die Herausforderungen, die mit diesem Trend einhergehen.


Die Zahl der Besucher von Nationalparks und Landschaftsschutzgebieten in Tschechien steigt weiter und bestätigt deren Beliebtheit bei in- und ausländischen Touristen. Im Sommer 2023 reisten über 900.000 Besucher ins Riesengebirge. Der Nationalpark Böhmische Schweiz (Národní park České Švýcarsko) verzeichnete mit einem Anteil von 31 % die meisten ausländischen Gäste. Dies geht aus einer Analyse der Tschechischen Zentrale für Tourismus – CzechTourism hervor, die mit Unterstützung des Programms Schweiz–Tschechien erstellt wurde.


Die Studie umfasst Daten aus den Jahren 2019 bis 2023 und basiert auf der Auswertung von GSM-Daten, Besucherankünften an Reisezielen, Unterkunftsinformationen sowie Interviews mit Vertretern der einzelnen Regionen. Neben den hohen Besucherzahlen im Riesengebirge (Krkonoše) und in der Böhmischen Schweiz zeigt sich auch ein deutlicher Anstieg in den Landschaftsschutzgebieten Beskiden (Beskydy) und Jeseníky.

Steigende Besucherzahlen in Tschechiens Nationalparks: Mehr Besucher, mehr Verantwortung
Foto: Agentura ochrany přírody a krajiny | Facebook

„Die Ergebnisse sind für uns erfreulich und alarmierend zugleich. Einerseits beobachten wir ein wachsendes Interesse an der Schönheit der tschechischen Natur, andererseits wird deutlich, dass nachhaltige Entwicklung und der Schutz dieser Gebiete gewährleistet werden müssen“, erklärt František Reismüller, Direktor von CzechTourism.


Die Analyse identifiziert mehrere zentrale Herausforderungen. Viele Nationalparks kämpfen mit einem Mangel an Wald- und Wildhütern sowie einer unzureichenden Infrastruktur – etwa fehlenden Parkmöglichkeiten oder schlechten Anbindungen an den öffentlichen Verkehr. Ein gezielteres Marketing und eine bessere Koordination des Tourismus könnten dazu beitragen, weniger besuchte Gebiete besser zu fördern. Auch die zunehmende Beliebtheit von E-Bikes spielt eine Rolle: Sie bieten einerseits neue Chancen, führen jedoch auch oft zu Konflikten auf touristischen Wanderrouten. Darüber hinaus stellen der Klimawandel und seine Auswirkungen auf natürliche Lebensräume sowie das rücksichtslose Verhalten mancher Besucher große Herausforderungen für Nationalparks im ganzen Land dar.


Auch das Umweltministerium befasst sich seit Langem mit dem Tourismus in Nationalparks und der Entwicklung der lokalen Gemeinschaften.


„Nationalparks dienen dem Naturschutz, sind aber auch für Menschen da – sowohl für Einheimische als auch für Touristen. Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Tourismus in diesen Gebieten zu ermöglichen. Das bedeutet, Besucherströme so zu lenken, dass eine Überfüllung der bekanntesten Orte sowie negative Auswirkungen auf Natur und Anwohner vermieden werden. Dies ist uns bislang gut gelungen. Daher unterstützt das Umweltministerium seit Jahren den Ausbau der Infrastruktur in den Dörfern der Nationalparks“, betont Umweltminister Petr Hladík.

Steigende Besucherzahlen in Tschechiens Nationalparks: Mehr Besucher, mehr Verantwortung
Foto: Agentura ochrany přírody a krajiny | Facebook

„Die Analyse hat aber auch positive Entwicklungen aufgezeigt. So hat beispielsweise die Bereitstellung kostenloser öffentlicher Verkehrsmittel und der Einsatz von Elektrobussen im Nationalpark Böhmische Schweiz, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert und als einer der schönsten Parks Europas gilt, gute Ergebnisse gebracht. Die Böhmische Schweiz ist nicht nur ein Naturjuwel, sondern auch ein Vorbild für nachhaltigen Tourismus“, ergänzt Petr Janeček, Leiter des CzechTourism Institute.


CzechTourism arbeitet weiterhin eng mit Gemeinden und Naturschutzbehörden zusammen und organisiert regelmäßige Treffen. Auf Grundlage dieser Analysen und Gespräche passt CzechTourism seine Werbeaktivitäten an – beispielsweise durch Projekte wie „Hidden Gems“ (Skryté skvosty). Zudem sucht man gemeinsam mit lokalen Partnern nach Alternativen, um weniger bekannte Orte mit ähnlichem Erlebniswert zu fördern, sofern die Infrastruktur dies zulässt und auf eine größere Zahl von Besuchern vorbereitet ist.

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