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Eine deutliche Mehrheit der Tschechen befürwortet jedoch die Ausübung diplomatischen Drucks auf Russland durch die internationale Gemeinschaft, um den Konflikt zu beenden
Das Interesse der Tschechen an der Situation in der Ukraine, die seit fast drei Jahren der russischen Aggression ausgesetzt ist, nimmt ab. Im letzten Quartal des Jahres 2024 interessierten sich nur etwas mehr als zwei Fünftel (43 %) der tschechischen Bevölkerung für die Entwicklungen in der Ukraine, was 14 Prozentpunkte weniger sind als zu Beginn des Jahres.
In einer aktuellen Umfrage, die vom Zentrum für Meinungsforschung CVVM (Centrum pro výzkum veřejného mínění) von Mitte September bis Ende November 2024 durchgeführt wurde, wurde untersucht, ob sich die Menschen für die Entwicklungen in der Ukraine interessieren und ob sie diese als Sicherheitsbedrohung für Tschechien, Europa und den Weltfrieden ansehen. Zudem wurde die Haltung der Bürger zu den Unterstützungsmaßnahmen der Regierung für die Ukraine sowie zu möglichen Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft erfasst.
Die Ergebnisse, zeigen, dass sich im genannten Zeitraum nur etwas mehr als zwei Fünftel (43 %) der tschechischen Bevölkerung für die Entwicklungen in der Ukraine interessierten. Davon gaben 13 % an, sich „sehr dafür zu interessieren“, und 30 % sagten, sie seien „eher interessiert“. Der Anteil derjenigen, die kein Interesse an der Situation in der Ukraine zeigten, lag bei knapp drei Fünfteln (57 %), wobei 36 % sagten, dass sie „eher nicht interessiert“ seien, und 21 %, dass sie „überhaupt nicht interessiert“ seien.
Im Vergleich zur letzten vergleichbaren Erhebung zu Beginn des Jahres 2024 ist das Interesse an der Situation in der Ukraine um 14 Prozentpunkte gesunken und erreicht damit den niedrigsten Stand seit Beginn der offenen russischen Militärintervention im Februar 2022.
Verglichen mit dem historischen Höchststand im Frühjahr 2022 ist das aktuelle Interesse an der Entwicklung der Situation in der Ukraine insgesamt um 35 Prozentpunkte gesunken. Der Anteil derjenigen, die ein „sehr starkes Interesse“ bekundeten, ging um 20 Prozentpunkte zurück und ist im Vergleich zum Höchststand fast auf ein Drittel geschrumpft.
Eine detaillierte Analyse der Befragten zeigt, dass das Interesse an den Ereignissen in der Ukraine mit dem allgemeinen politischen Interesse stark zunimmt und in geringerem Maße auch mit dem Bildungsstand und dem Alter steigt. Männer bekundeten ein höheres Interesse als Frauen. Besonders starkes Interesse äußerten Befragte aus großen Städten mit über 50.000 Einwohnern sowie hochqualifizierte Fach- oder Führungskräfte. In Bezug auf die Parteipräferenzen war das Interesse bei Wählern von SPOLU, STAN, Piraten und KSČM höher als bei Wählern von ANO oder SPD.
Eine deutliche Mehrheit der Bürger (73 %) befürwortet die Ausübung diplomatischen Drucks auf Russland durch die internationale Gemeinschaft. Weniger als die Hälfte (49 %) würde einer vollständigen politischen und wirtschaftlichen Isolation Russlands zustimmen. Mehr als zwei Fünftel unterstützen finanzielle Hilfe (45 %) und die Bereitstellung von militärischer Ausrüstung (42 %) für die Ukraine. Auf der anderen Seite würde nur etwas mehr als ein Zehntel (11 %) der tschechischen Öffentlichkeit den Einsatz von Soldaten, die sich aktiv an den Kämpfen beteiligen, befürworten.
