Schutz vor Telefonbetrug: Tschechische Netzbetreiber starten neues Anti-Spoofing-System

Apps wie WhatsApp oder SMS-Nachrichten sind nicht geschützt

Tschechische Netzbetreiber haben ein neues System zum Schutz vor Telefonbetrug eingeführt. Es soll sogenannte Spoofing-Anrufe erkennen und blockieren – ein wichtiger Schritt im Kampf gegen immer raffiniertere Methoden von Cyberkriminellen.

Die Netzbetreiber in Tschechien haben laut einem Bericht des Nachrichtensenders ČT24 ein neues Schutzsystem gegen sogenanntes Spoofing eingeführt. Es prüft Zwei-Wege-Anrufe zwischen den Netzen und kann erkennen, ob eine Nummer gefälscht ist. Der Anruf wird dann nicht durchgestellt. Die Praktiken von Cyberangreifern entwickeln sich ständig weiter. Verbraucher sollten ihre persönlichen Informationen mit niemandem teilen.

Die Anrufer wirken glaubwürdig, geben sich oft als Polizeibeamte aus und überreden so ihre Opfer. „Sie sollen das Geld entweder einem Kurier übergeben, es auf ein anderes Konto überweisen oder Fotos ihrer Kreditkarte schicken“, sagt Jakub Vinčálek, Sprecher des Polizeipräsidiums, gegenüber dem Sender.

Seit Mitte Dezember hat die tschechische Polizei bereits 250 Fälle registriert; der Schaden beträgt über 40 Millionen Kronen. Über Internet-Gateways können sich die Betrüger hinter der offiziellen Nummer einer Einrichtung verstecken. Das neue Schutzsystem kann nun genau solche Anrufe blockieren.

Das System warnt NICHT vor verdächtigen SMS

Die Entwicklung dauerte über zwei Jahre. Es war notwendig, das Gesetz zu ändern, damit die Betreiber Informationen austauschen können. Apps wie WhatsApp oder SMS-Nachrichten sind nicht geschützt.

Für den Fall von betrügerischen SMS haben die Betreiber eine einheitliche Nummer (7726) eingerichtet, an die verdächtige Nachrichten zur Überprüfung weitergeleitet werden können. Stellt sich heraus, dass es sich um einen Betrug handelt, sperrt der Betreiber die Nummer.