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Rückgang von Zwangsvollstreckungen in Tschechien im Jahr 2024

Autorenbild: Tschechien NewsTschechien News

Der Rückgang der Zwangsvollstreckungen lässt sich auch auf eine steigende Zahl an Privatinsolvenzen zurückführen

Foto: Emil Kalibradov | Unsplash

Die Zahl der Menschen in Zwangsvollstreckung ist im vergangenen Jahr in Tschechien im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 30.000 zurückgegangen. Rund 615.000 Menschen waren 2024 von Zwangsvollstreckungen betroffen, wie die neuesten Daten des Instituts für Prävention und Lösung von Überschuldung (Institut prevence a řešení předlužení) zeigen.


Im vergangenen Jahr wurde nicht nur die Zahl der Schuldner reduziert, sondern auch die Gesamtzahl der Zwangsvollstreckungen. Laut einem Bericht des tschechischen Nachrichtensenders ČT24 waren es 615.000 Menschen, die von mehr als drei Millionen Zwangsvollstreckungen betroffen waren – rund 800.000 weniger als noch im Jahr 2023.


Dennoch kommen im Schnitt auf jeden Schuldner mehr als fünf Zwangsvollstreckungen, wie die Daten des Instituts zeigen. Der durchschnittliche Schuldenbetrag liegt bei mehr als 900.000 Kronen, was jedoch stark durch hohe Schulden von Unternehmern verzerrt wird.


Am stärksten betroffen war im vergangenen Jahr die Region Ústí nad Labem, wo fast 13 Prozent der über 15-Jährigen von Zwangsvollstreckungen betroffen waren. In der Region Vysočina war die Zahl mit knapp vier Prozent am niedrigsten.


Der Rückgang der Zwangsvollstreckungen lässt sich auch auf eine steigende Zahl an Privatinsolvenzen zurückführen, 2024 wurden rund 18.000 Fälle erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen der Insolvenzrechtsnovelle von 2023 wurde die Laufzeit für Schuldenregulierungen von fünf auf drei Jahre verkürzt, wobei alle Schulden eines Schuldners zusammengefasst und dann gemäß einem Ratenzahlungsplan zurückgezahlt werden.


Laut Jan Mlynarčík, Präsident der Kammer der tschechischen Gerichtsvollzieher (Exekutorská komora), hat sich die Zahl der Zwangsvollstreckungen aufgrund der neuen Regelungen bisher nicht verringert. Er führt den Rückgang vielmehr auf das Stoppen sogenannter ergebnisloser Zwangsvollstreckungen zurück, bei denen der Schuldner in den letzten sechs oder sogar zwölf Jahren keine Zahlungen geleistet hat. Ein weiterer Grund ist die Beendigung sogenannter Bagatellforderung, bei denen der geschuldete Betrag weniger als 1.500 CZK beträgt.


Ein Einflussfaktor auf die sinkende Zahl der Zwangsvollstreckungen ist auch die verstärkte Aufklärung und das größere Bewusstsein in der Bevölkerung für das Thema Schulden, was zu einer vorsichtigeren Haltung in Bezug auf den Umgang mit Geld der Menschen führt.

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