Lebensmittel in Warschau um ein Viertel günstiger ist als in Prag
Eine aktuelle Analyse des Instituts für Politik und Gesellschaft, einem Think-Tank der oppositionellen ANO Partei, hat ergeben, dass ein durchschnittlicher Warenkorb mit Lebensmitteln und anderen Waren in Warschau um ein Viertel günstiger ist als in Prag. Die Studie verglich die Preise in den Hauptstädten Prag, Berlin, Wien, Warschau und Bratislava.
Laut der Analyse zahlen die Bewohner der polnischen Hauptstadt für diesen Warenkorb etwa 1.238 CZK (tschechische Kronen), während die gleichen Produkte in Prag über 400 CZK teurer sind und insgesamt 1.655 CZK kosten. Mittlerweile ähneln die Preise in Prag weitgehend denen in Berlin, wo der Preis für den identischen Warenkorb nur zwei Prozent höher liegt als in Prag.
Die Untersuchung umfasste Preisvergleiche für eine Vielzahl von Lebensmitteln und anderen Produkten, darunter teilentrahmte Milch, Reis, Eier, Käse, Huhn, Rindfleisch, Obst, Gemüse, Wein und Bier. Die Umrechnung der Währung basierte auf den Wechselkursen vom Juni.
Die Analyse hebt hervor, dass Polen in diesem Jahr eine Mehrwertsteuerbefreiung für Lebensmittel eingeführt hat, um auf die steigenden Energiepreise und die Inflation zu reagieren. Diese Maßnahme wurde bereits bis zum Ende des Jahres verlängert. Insgesamt sind 17 der 18 Produkte im Modellkauf in Warschau günstiger als in Prag, wobei einige Lebensmittel wie Reis oder Brot um mehr als 40 Prozent weniger kosten. Äpfel sind in Polen sogar um 54 Prozent günstiger. Acht weitere Artikel, darunter Hähnchen und Zwiebeln, sind in Warschau um mehr als 30 Prozent billiger als in Prag. Die einzige Ausnahme ist eine Flasche Wein, die in Prag acht Prozent weniger kostet.
Auch Bratislava bot günstigere Preise im Vergleich zu Prag, wobei 16 von 18 Artikeln billiger waren. Der gesamte Modellkauf in Bratislava kostete 1.424 CZK, was 14 Prozent weniger ist als in Prag. So war beispielsweise der Preis für Reis um 42 Prozent niedriger.
Die Analyse schließt mit dem Fazit, dass das Preisniveau in der tschechischen Hauptstadt angesichts der Kaufkraft im Land deutlich höher ist als in anderen europäischen Hauptstädten. Die Tschechen können sich für einen durchschnittlichen Bruttolohn 23 Modellkäufe leisten, während es in Deutschland und Österreich 57 bzw. 55 Käufe sind.
Die Analyse verglich auch 31 Artikel der Drogeriekette DM nach Preisen im Online-Shop. Demnach würde man in Deutschland für einen solchen Einkauf 2.690 CZK bezahlen, während er in der Tschechischen Republik fast 580 CZK teurer ist und man 3.268 CZK dafür ausgeben würde. In der Slowakei würde ein solcher Kauf 3.260 CZK kosten, in Polen 2.808 CZK und in Österreich 3.067 CZK.
Das Institut für Politik und Gesellschaft, das diese Analyse durchgeführt hat, ist seit 2014 aktiv und fungiert als Think-Tank der oppositionellen ANO-Bewegung des ehemaligen Premierministers Andrej Babiš.