Der aktualisierte Plan konzentriert sich auf die Verknüpfung bisher unverbundener Streckenabschnitte, um ein zusammenhängendes Netz geschützter Routen zu schaffen
Prag hat einen neuen Entwicklungsplan für das Radverkehrsnetz verabschiedet, um die Infrastruktur für Radfahrer weiter auszubauen und zu verbessern. Die aktualisierte Strategie legt den Fokus auf geschützte und verkehrsberuhigte Radwege, die in den kommenden Jahren umgesetzt und mit anderen Bauprojekten abgestimmt werden sollen.
Die Stadt Prag hat damit ein zentrales Dokument zur Förderung des Radverkehrs verabschiedet und das 2022 genehmigte Radwegesystem überarbeitet. Der aktualisierte Plan definiert die Priorisierung und den Ausbau der Haupt-Radwege, wobei sowohl verfügbare Ressourcen als auch der Nutzen einzelner Streckenabschnitte berücksichtigt werden.
„Mit dem verabschiedeten Plan, der mit der Programmerklärung des Stadtrats im Einklang steht, verfolgen wir die Entwicklung eines umfassenden Radverkehrsplans. Die Prioritäten werden dabei im Hinblick auf die finanziellen Möglichkeiten der Stadt gesetzt. Unser Fokus liegt auf der Verknüpfung bisher unverbundener Streckenabschnitte, um ein zusammenhängendes Netz geschützter Routen zu schaffen. Nur ein solches Netz ist attraktiv genug, um insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder oder ältere Menschen zu ermutigen, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu nutzen“, erklärte Zdeněk Hřib, 1. stellvertretender Bürgermeister der Stadt Prag.
Der Plan für die Haupt-Radwege umfasst konkrete Baumaßnahmen, die bis Ende 2026 vorbereitet und umgesetzt werden sollen. Das Dokument ist in drei Teile gegliedert und sieht eine Abstimmung mit anderen Bauprojekten in der Stadt vor.
Der erste Teil listet 16 Investitionsmaßnahmen auf, die der Technischen Verwaltung für Straßen zugewiesen wurden. Dazu gehören unter anderem der Ausbau des Radwegs A1 in Radotín, der Radweg A2 entlang dem Moldau-Ufer bei Braník sowie die Fortsetzung des Radwegs A4, Letňanský Korzo.
Der zweite Abschnitt enthält 35 geplante Maßnahmen, die ab 2027 zur Diskussion und Umsetzung anstehen.
Im dritten Teil werden 66 Radwegabschnitte genannt, die mit anderen städtischen Bauprojekten koordiniert werden müssen, um Verzögerungen, Qualitätsmängel oder das Fehlen von Radwegen in bestimmten Projekten zu vermeiden. Zu diesen Projekten gehören unter anderem der Güterbahnhof Žižkov, die Jarovská třída und die Durchquerung des Radwegs A2 durch das Zentrum der Hauptstadt oder die Koordinierung von Radwegen mit dem Bau der übrigen Abschnitte des Prager Rings.
Zusätzlich wurde eine Aktualisierung des gesamten Radwegenetzes beschlossen. Ziel dieser Anpassungen war es, Radwege auf geeignetere Korridore zu verlegen, insbesondere mit Blick auf die Umsetzbarkeit schützender oder verkehrsberuhigender Maßnahmen. Die Streckenführung wurde ebenfalls angepasst, um unnötige Höhenunterschiede zu vermeiden, und einige Radwege wurden auf bereits bestehende Infrastruktur verlegt. Technische Änderungen und Umnummerierungen wurden vorgenommen, um der Entwicklung des Gebiets und dem Fortschritt der Projektvorbereitung Rechnung zu tragen. Diese Anpassungen erfolgten in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden.
Der Plan steht im Einklang mit der Strategie für aktive Mobilität in Prag, die die Entwicklung des Fußgänger- und Radverkehrs fördert. Auf diese Weise trägt die Stadt Prag aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels bei und fördert nachhaltige, platzsparende Verkehrsmittel.