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Das Festival Opera Nova dient als Treffpunkt zahlreicher außerordentlich talentierter tschechischer und internationaler Künstler
Die diesjährige Ausgabe des Opera Nova Festivals, das vom 14. bis 22. Juni 2024 stattfindet, verspricht modern, zeitgenössisch, interaktiv, vielfältig und gewagt zu sein - sowohl in tschechischer als auch internationaler Hinsicht. Nach den Ausgaben von 2018 und 2019 kehrt Opera Nova nach Prag zurück, um nicht nur eine Reihe außergewöhnlicher Opernproduktionen zu bieten, sondern auch einen innovativen Festivalansatz vorzustellen. Dieser verbindet die Oper mit verschiedenen anderen Formen der zeitgenössischen Kunst und erforscht einige der relevantesten Themen der heutigen Gesellschaft.
Die Oper des Nationaltheaters und die Staatsoper wollen dem Prager Publikum schrittweise einige der bedeutendsten Opern des 20. und 21. Jahrhunderts vorstellen. Dabei werden auch neue Werke präsentiert, die vom Nationaltheater in Auftrag gegeben wurden, sowie die besten aktuellen Opernwerke. Ziel des Festivals ist es, die Oper als eine lebendige und relevante Kunstform zu präsentieren, die zeitgenössische kulturelle und soziale Themen weltweit widerspiegelt. Die zentrale Säule des diesjährigen Programms wird sich daher mit relevanten Themen befassen, die unsere Gesellschaft gegenwärtig betreffen. Dazu gehören soziale Ungleichheit, Vorurteile in Bezug auf Vielfalt, die Stellung der Frau in der Gesellschaft und das heikle Thema der psychischen Gesundheit in der heutigen, sich schnell verändernden Welt. Darüber hinaus sind wir uns bewusst, dass unsere Gegenwart tief in unserer Vergangenheit verwurzelt ist. Daher würdigt das Programm des Festivals auch bedeutende historische Ereignisse. In diesem Jahr gedenken wir zum Beispiel dem hundertsten Todestag des Schriftstellers Franz Kafka und beleuchten das Leben und die tragischen Geschichten der Kinder im Konzentrationslager Theresienstadt.
Ein bemerkenswerter Aspekt des diesjährigen Festivalprogramms ist die Einbeziehung moderner Technologien, die das Festivalerlebnis durch Videodesign, Lichteffekte und virtuelle Realität verbessern und bereichern werden. Nach dem Erfolg des Projekts Musica non grata werden mehrere Produktionen an anderen Orten als unserer Hauptbühne stattfinden, da sich das Nationaltheater an neue Orte wagt, um Opern- und zeitgenössische Kunstliebhaber anzusprechen. Die Aufführungen werden an Spielstätten wie der Staatsoper, der Neuen Bühne des Nationaltheaters, dem Bez zábradlí-Theater und dem ABC-Theater stattfinden. Auch die Nachhaltigkeit im Opern- und Theaterbetrieb wird während des gesamten Festivals betont, und die Zuschauer sind eingeladen, an einer Vielzahl von Begleitveranstaltungen teilzunehmen, darunter informelle gesellige Zusammenkünfte, Diskussionen, Filmvorführungen und verschiedene Aufführungen.
„Ich freue mich sehr, dass wir unser Opera Nova Festival wiederbeleben können. Es ist wichtig, einen ständigen Dialog mit zeitgenössischen Künstlern und ihren Werken zu führen. Ich bin erfreut, dass wir im Juni dieses Jahres die Gelegenheit haben werden, in Prag so außergewöhnliche Opernwerke zu präsentieren. Die Oper gehörte schon immer zur zeitgenössischen Welt, die mit verschiedenen Kunstformen und der aktuellen globalen Dynamik verflochten ist", sagt Per Boye Hansen, künstlerischer Leiter des Nationaltheaters und der Staatsoper.
Der künstlerische Kurator des Opera Nova Festivals 2024 ist Jiří Rožeň, ein Vertreter der jüngeren Generation tschechischer Dirigenten. Rožeň dirigiert häufig sowohl an der Oper des Nationaltheaters als auch an der Staatsoper und hat sich auf Opernkompositionen aus dem 20. Jahrhundert spezialisiert. Im Rahmen des Opera Nova Festivals 2024 wird Rožeň als Hauptdirigent von György Ligetis Oper "Le Grand Macabre" fungieren, einem bahnbrechenden Werk des Opernrepertoires des 20. Jahrhunderts, das am 14. Juni 2024 in der Staatsoper seine tschechische Erstaufführung erleben wird. "Le Grand Macabre" wird das Festival zusammen mit "Ligeti Late Night" eröffnen, einer außergewöhnlichen Aufführung von Lukas Ligeti und Gästen, die eine neue halb improvisierte Komposition des vielseitigen Künstlers präsentiert.
Während der gesamten Festivalwoche werden wir eine Vielzahl neuer Opern von tschechischen und internationalen Komponisten präsentieren. Der aufstrebende tschechische Komponist Jiří Trtík wurde vom Nationaltheater beauftragt, eine neue Oper mit dem Titel "Kafkas Brief an seinen Vater" (Kafkův dopis otci) zu komponieren. Šimon Voseček, ein in Wien lebender tschechischer Komponist, wird sein szenisches Oratorium "Oger" (Stvůry) vorstellen. Eine weitere tschechische Erstaufführung wird die Oper sein, die in letzter Zeit die Aufmerksamkeit der Opernwelt auf sich gezogen hat: "The Yellow Wallpaper", die Kammeroper des talentierten britischen Komponisten Dani Howard, wurde im vergangenen Jahr mit großem Erfolg im Londoner Sadler's Wells Theatre und beim Kopenhagener Opernfestival aufgeführt. Darüber hinaus wurde "Les Papillons de Terezín" (Motýli z Terezína) von dem vielversprechenden französischen Dirigenten und Komponisten Charles Baumstark eigens für das diesjährige Opera Nova Festival geschaffen.
Das Festival Opera Nova dient als Treffpunkt zahlreicher außerordentlich talentierter tschechischer und internationaler Künstler, vor allem aus dem Nachwuchsbereich. Zu den eingeladenen Talenten gehören international anerkannte Sänger wie William Morgan, Logan Lopez Gonzalez, Bella Adamova, Vanda Šípová, Pavla Radostová, Arnheiður Eiríksdóttir, Eir Inderhaug und Clare Presland. Darüber hinaus werden das Festival vom Designer Maxim Velčovský, dem Regisseur Josef Doležal, der Dirigentin Stephanie Childress, der Pianistin Terezie Fialová und der Cellistin Hana Baboráková mitgestaltet. Das Ensemble STRO.MY und der Kinderchor der Prager Philharmonie ergänzen das Orchester des Nationaltheaters und das Orchester der Staatsoper. Die Mezzosopranistin Bella Adamova und der Violoncellist Tomáš Jamník wurden zu Botschaftern des Festivals ernannt.
Bei der Veranstaltung werden insgesamt drei Weltpremieren und zwei tschechische Erstaufführungen zu sehen sein. Diese außergewöhnliche künstlerische Initiative des Nationaltheaters und der Staatsoper knüpft nicht nur an frühere Festivalausgaben an, sondern ehrt auch eine Tradition, die bis ins Jahr 1924 zurückreicht. Diese Tradition wurde vom Komponisten und langjährigen Musikdirektor des Neuen Deutschen Theaters (heute Staatsoper), Alexander Zemlinsky, in Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesellschaft für zeitgenössische Musik (ISCM) begründet.
Weitere Informationen über das Opera Nova Festival und sein Programm finden Sie auf den Webseiten operanova.cz und narodni-divadlo.cz.
