Langfristig sollten 40 Bögen des Viadukts verglast und für kulturelle sowie gesellschaftliche Zwecke genutzt werden
Prag hat den Pilotbetrieb des Bogens Nr. 36 am historischen Negrelli-Viadukt in Karlín gestartet. Dieses ambitionierte Projekt markiert einen bedeutenden Schritt in der Nutzung und Modernisierung eines der wichtigsten Kulturdenkmäler der Stadt. Der Bogen, der auf einem Grundstück der Stadt liegt, wurde nach einer umfassenden Renovierung verglast und dient nun als Informations- und Ausstellungszentrum.
Der Pilotbetrieb des Bogens ist zunächst für zwei Jahre geplant. Während dieser Zeit wird ein Team der Tschechischen Technischen Universität (ČVUT) die Auswirkungen des Betriebs auf die historische Struktur überwachen. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen als Grundlage für die weitere Nutzung des Viadukts dienen.
Petr Hlaváček, stellvertretender Bürgermeister für Raum- und strategische Entwicklung, betonte die strategische Bedeutung dieses Projekts: „Das gesamte Gebiet wird sich in den nächsten 10 bis 15 Jahren in ein lebendiges Stadtviertel mit hochwertiger Architektur und städtischen Projekten verwandeln.“
Parallel dazu laufen Planungen für angrenzende Projekte, darunter ein Architekturwettbewerb zur Gestaltung von vier Blöcken zwischen der Magistrale und dem Busbahnhof Florenc.
Adam Zábranský, Stadtrat für Vermögensverwaltung, erklärte, dass langfristig 40 Bögen des Viadukts verglast und für kulturelle sowie gesellschaftliche Zwecke genutzt werden könnten. „Es gibt eine Vision, diese Bögen mit Leben zu füllen, doch zunächst müssen wir die Ergebnisse des Pilotbetriebs abwarten.“
Die städtische Vision sieht eine Mischung aus kommerziellen, kreativen und temporären Nutzungen vor. Etwa 40 Prozent der Bögen sollen kommerziell vermietet, weitere 40 Prozent zu vergünstigten Konditionen für kreative Projekte bereitgestellt werden. Die restlichen 20 Prozent sind für kurzzeitige Vermietungen, etwa an Start-ups, vorgesehen.
Marta Pražáková von der städtischen Gesellschaft TRADE CENTRE PRAHA, a.s. (TCP), dem Betreiber des Pilotprojektes ergänzt: „Die Eröffnung dieses Raumes ist nur der Anfang. In Zukunft könnten hier Orte für Kultur, Cafés und Gemeinschaftsaktivitäten entstehen.“