Den Anfang macht der westliche Teil des Viertels entlang der Hauptverkehrsstraße, hier sollen vier Gebäude entstehen
Die Umgestaltung des Prager Stadtteils Florenz schreitet weiter voran. Penta Real Estate hat in Zusammenarbeit mit der Stadt Prag sowie den Stadtbezirken Prag 1 und Prag 8 vier internationale Architekturwettbewerbe ins Leben gerufen. Ziel ist es, für vier Baublöcke zwischen der Hauptverkehrsstraße und dem Busbahnhof Florenc die besten architektonischen Lösungen zu finden. Dabei entscheidet eine internationale Jury über die Gewinnerentwürfe.
Bereits 2021 wurde ein internationaler städtebaulicher Wettbewerb für dieses Gebiet durchgeführt, aus dem das Team von UNIT architects, A69 – architects und Marko&Placemakers als Sieger hervorging. Auf Basis dieses preisgekrönten städtebaulichen Entwurfs wird nun detailliert weitergearbeitet. Ein zentraler Punkt des Regulierungsplans ist die Schaffung von zwei Hauptfußgängerstraßen, die die Stadtteile Nové Město, Karlín und Žižkov verbinden sollen. Diese Wege werden an strategischen Stellen wie der Hauptverkehrsstraße und dem Negrelli-Viadukt entlangführen.
„Der städtebauliche Wettbewerb Florenc 21 hat vor drei Jahren gezeigt, wie man aus einer schwierigen Situation des gegenseitigen Misstrauens herausfinden kann“, erklärt Petr Hlaváček, stellvertretender Bürgermeister von Prag. „Er hat einen Prozess angestoßen, bei dem alle wichtigen Akteure Gehör gefunden haben. Das Ergebnis ist ein viel beachteter städtebaulicher Entwurf, auf dem wir nun in detaillierterem Maßstab aufbauen können. Ich bin überzeugt, dass sich das gegenseitige Vertrauen und der Wille, ein wirklich funktionierendes Stadtviertel zu schaffen, in der Qualität der Architektur widerspiegeln werden, die aus diesen Wettbewerben hervorgeht.“
Den Anfang macht der westliche Teil des Viertels entlang der Hauptverkehrsstraße. Hier sollen vier Gebäude entstehen, die jeweils in einem eigenen Wettbewerb entworfen werden. Um die architektonische Vielfalt zu fördern, plant die Jury, Entwürfe verschiedener Teams innerhalb eines Blocks zu kombinieren. Dies soll eine für Prag typische Mischung schaffen und dem Viertel eine individuelle Note verleihen.
Insgesamt sollen bis zu 85.000 m² Bruttogeschossfläche (HPP) entstehen. Mehr als die Hälfte der Fläche wird für Wohnungen genutzt, während 20 % für Büroflächen und weitere 20 % für Einzelhandel sowie Dienstleistungen vorgesehen sind. Ein Hotel, das in einem Gebäude entlang der Bahnlinie geplant ist, nimmt rund 4 % der Gesamtfläche ein.
Architektenteams aus aller Welt können sich bis zum 13. Dezember 2024 für den Wettbewerb anmelden. Die Jury wählt anschließend auf Basis der eingereichten Entwürfe, Referenzprojekte und der Erfahrung des Bewerberteams sechs bis acht Finalisten pro Projekt aus. Die Gewinnerentwürfe werden im Herbst 2025 bekannt gegeben.
Florenc ist ein Statdteil, der seinen Namen nach der Gründung der Prager Neustadt erhielt, als Kaiser Karl IV. die Ansiedlung von Kaufleuten und Handwerkern aus der Gegend von Florenz, Italien, erlaubte. Heute liegt es an der Grenze zwischen mehreren Bezirken und bildet seit vielen Jahren die innere Peripherie der Stadt. Es ist jedoch auch eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete der Stadt und ein wichtiger Knotenpunkt für den Stadt-, Schienen- und Straßenverkehr, was sich erheblich auf die künftige Gestalt und Wahrnehmung der gesamten Stadt auswirken kann.