Armee-Kampfpilot Major Aleš Svoboda meistert erfolgreich die erste Phase des ESA-Astronautentrainings in Köln
Nach fast fünfzig Jahren bereitet sich ein tschechischer Astronaut erneut auf eine Reise ins All vor: Major Aleš Svoboda, Armee-Kampfpilot, hat kürzlich die erste Phase des Ausbildungsprogramms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) abgeschlossen. Die siebenwöchige Ausbildung legte den Grundstein für seine künftige Mission, die nicht nur junge Menschen für Wissenschaft und Technik begeistern soll, sondern auch die tschechische Raumfahrtindustrie stärken wird.
Rund fünfzig Jahre nach Vladimír Remek (1978), dem ersten und bisher einzigen Tschechen im All, bereitet sich erneut ein tschechischer Astronaut auf seine Reise ins Weltall vor. Der Armee-Kampfpilot Major Aleš Svoboda hat vor wenigen Tagen in Köln offiziell die erste von drei Phasen des Astronauten-Reserveteam-Ausbildungsprogramms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) abgeschlossen. Die siebenwöchige Ausbildung umfasste unter anderem Grundlagen der Biologie und Physiologie mit Schwerpunkt auf der Anpassung des Körpers an die Schwerelosigkeit, Winterüberlebenstraining, Training für Außenbordeinsätze sowie Medientraining. Die nächste Phase der ESA-Ausbildung steht für Svoboda in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres an, während der abschließende Vorbereitungsblock für das Frühjahr 2026 geplant ist.
Die Mission des tschechischen Astronauten ist Teil des Projekts „Czech Journey to Space“, das Bildung und Popularisierung der Wissenschaft mit der Förderung der tschechischen Raumfahrtindustrie verbindet. Ziel ist es, die Position der Tschechischen Republik bei globalen Hightech-Aktivitäten zu stärken. „Jeder Tag von Aleš Svobodas Training im Eliteteam der europäischen Reserve-Astronauten ist nicht nur ein persönlicher Fortschritt, sondern auch ein weiterer Schritt für den tschechischen Fußabdruck im Weltraum. Wir können stolz darauf sein, was wir als Nation und als Einzelpersonen erreichen“, erklärte Verkehrsminister Martin Kupka, dessen Ressort für die Raumfahrtaktivitäten Tschechiens verantwortlich ist, auf einer Pressekonferenz kurz vor Weihnachten.
Auch das Verteidigungsministerium, dem Aleš Svoboda untersteht, arbeitet eng mit dem Verkehrsministerium an den Vorbereitungen für die tschechische Weltraummission zusammen. „Das Verteidigungsministerium der Tschechischen Republik unterstützt die Mission von Major Aleš Svoboda voll und ganz und freut sich auf seine zukünftigen Leistungen im Weltraum. Seine Geschichte ist ein inspirierendes Beispiel für die junge Generation. Sie zeigt, wie die Kombination aus militärischer Ausbildung und wissenschaftlichen Kenntnissen den Weg zu neuen Möglichkeiten, selbst bis ins All, ebnen kann“, so Verteidigungsministerin Jana Černochová.
Die erste Phase der Ausbildung im Europäischen Astronautenzentrum umfasste 263 Stunden intensiver theoretischer und praktischer Einheiten. Die Teilnehmer erwarben Kenntnisse über die Auswirkungen der Raumfahrt auf die menschliche Gesundheit, erhielten einen Überblick über das europäische Raumfahrtprogramm und die Internationale Raumstation (ISS) und absolvierten ein Winterüberlebenstraining sowie Präsentations- und Medientrainings. Körperliche Fitness, ein essenzieller Bestandteil der Astronautenausbildung, wurde regelmäßig überprüft. Außerdem erlernten sie den Umgang mit sozialen Netzwerken, die mittlerweile ein fester Bestandteil der öffentlichen Kommunikation von Astronauten sind.
Astronauten müssen während ihrer Ausbildung sowohl physisch als auch mental anspruchsvolle Herausforderungen bewältigen und dabei oft an ihre Grenzen gehen. „Die größte Herausforderung für mich war das Tauchtraining, ein zentrales Element der Astronautenausbildung. Die Wasserumgebung simuliert die Bedingungen im Weltraum, insbesondere die Schwerelosigkeit. Wir haben auch intensiv an Teamarbeit und Problemlösungsstrategien in simulierten Krisensituationen gearbeitet. Die Fähigkeit, schnell auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren, gehört zu den wesentlichen Kompetenzen eines Astronauten“, erklärte Svoboda.
Das Ausbildungsprogramm der ESA, an dem Aleš Svoboda teilnimmt, markiert ein neues Kapitel der tschechischen Beteiligung an der Raumfahrt. „Aleš Svobodas Engagement inspiriert künftige Generationen dazu, ihre Träume zu verfolgen und keine Angst vor Experimenten zu haben. Junge Menschen für Wissenschaft und Technik zu begeistern, ist eines unserer Hauptziele im Rahmen der tschechischen Weltraumreise. Doch der Nutzen der Raumfahrtmission reicht weit über diese Inspiration hinaus“, betonte Minister Kupka.
Die zweite Phase der Ausbildung beginnt im August 2025 und wird praxisorientierter sein als der erste Ausbildungsblock. Die Ersatzastronauten werden sich auf Raumfahrttechnik, Weltraumforschung, die Systeme der ISS sowie Überlebenstraining auf See konzentrieren. Sobald die spezifischen nationalen Projekte feststehen, die Svoboda im Weltraum durchführen soll, wird sich die Ausbildung darauf konzentrieren.