Die Prager Burgverwaltung möchte die traditionelle Atmosphäre des Goldenen Gässchens wiederherstellen
Die Prager Burgverwaltung plant einen Wettbewerb für die Neuvermietung von Häusern in der Zlatá ulička (Goldenes Gässchen) auszuschreiben. Ziel ist es, traditionelles Handwerk in diese Gegend zu bringen und somit den historischen Ort wiederzubeleben.
Im Goldenen Gässchen gibt es sechzehn Häuser, jedes mit einer anderen Fassadenfarbe, wobei das kleinste eine Grundfläche von vierzehn Quadratmetern hat. Die Gasse wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und war bis zum Zweiten Weltkrieg bewohnt. In ihrer heutigen Form besteht sie seit 150 Jahren.
Ab März sollen die aktuellen Verkäufer wahrscheinlich durch neue Mieter und unter anderen Bedingungen ersetzt, berichtet der Nachrichtensender ČT24. Außerdem laufen die Pachtverträge für fast alle Häuser Ende des Jahres aus. Das betrifft nicht nur den Tourismus. „Wir werden den Schwerpunkt auf Handwerk oder traditionelle tschechische Produkte legen", sagt Vladimír Sonntag, Direktor der Prager Burgverwaltung.
Das Haus mit der Nummer 22 wird von der Burgverwaltung als Buchhandlung vermietet. Damit soll das Vermächtnis des Schriftstellers Franz Kafka bewahrt werden, der dort zwischen 1916 und 1917 wohnte.
Die neuen Mieter werden voraussichtlich Anfang März ins Goldene Gässchen einziehen. Der Eintritt wird, wie in den letzten 21 Jahren, zwischen 9 und 18 Uhr erhoben. Nach Angaben der Schlossverwaltung ermöglicht der Eintrittspreis eine Regulierung der Besucherzahlen, damit die Gasse nicht überfüllt ist.
Es ist nicht möglich, eine separate Eintrittskarte nur für das Goldene Gässchen zu kaufen. Der Besuch ist erst nach Bezahlung der Grundbesichtigung der Prager Burg möglich. Der Eintritt in das Goldene Gässchen kostet 250 Kronen. Neben den Geschäften beherbergt das Goldene Gässchen auch eine Reihe historischer Ausstellungen, die das Leben in vergangenen Jahrhunderten darstellen.