Die Botschaften Deutschlands, Frankreichs, Österreichs, Spaniens und der Schweiz betonen die Bedeutung von Mehrsprachigkeit für europäische Integration und wirtschaftliche Zusammenarbeit
Die Botschaften Deutschlands, Frankreichs, Österreichs, Spaniens und der Schweiz in Prag begrüßen den Vorschlag von Bildungsminister Mikuláš Bek, die zweite Pflichtfremdsprache an tschechischen Grundschulen beizubehalten. Diese Entscheidung fördert die Mehrsprachigkeit und stärkt die europäische Integration.
In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Botschaften, dass diese Entscheidung im Einklang mit der EU-Sprachenpolitik stehe, die darauf abzielt, dass alle EU-Bürger mindestens zwei Fremdsprachen sprechen, darunter eine aus einem EU-Mitgliedstaat. „Mehrsprachigkeit ist ein Eckpfeiler der erfolgreichen Zusammenarbeit innerhalb der EU und der weiteren europäischen Integration“, hieß es in der Mitteilung.
Bildungsminister Bek teilte auf dem sozialen Netzwerk X mit, dass er sich für die Beibehaltung von Englisch ab der 1. Klasse und einer zweiten Fremdsprache ab der 6. Klasse einsetzten wird. Schulen sollen in Zukunft mindestens eine der Sprachen Deutsch, Französisch oder Spanisch zusätzlich anbieten.
Die Vertreter der Botschaften hoben auch die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen für die exportorientierte tschechische Wirtschaft hervor. Viele europäische Unternehmen in Tschechien seien auf Mitarbeiter angewiesen, die mehrere Sprachen sprechen können, sowohl für die interne als auch für die externe Kommunikation. „Unsere Botschaften in Prag könnten ohne Mitarbeiter, die dank des hervorragenden tschechischen Bildungssystems mehrere Sprachen sprechen, nicht funktionieren“, so die Botschaften in Ihrer Erklärung. Es wurde betont, dass sowohl Arbeitnehmer als auch tschechische Unternehmen von fortgeschrittenen Sprachkenntnissen profitieren, insbesondere in den Ländern, in denen sie tätig sind.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sei die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Zehntausende Pendler beweisen, dass in der Tschechischen Republik erworbene Sprachkenntnisse in den Nachbarländern geschätzt und gesucht werden. Zudem sei ein reicher Kultur- und Jugendaustausch ohne gegenseitiges Verständnis der Sprache, Kultur, Geschichte und Gesellschaft des anderen Landes nicht möglich.
Die Botschaften betonten die engen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen zur Tschechischen Republik, die auf Vertrauen und gegenseitigem Verständnis beruhen. „Ein Verständnis, das nicht nur auf einer tiefen kulturellen Verbundenheit beruht, sondern auch auf einer wortwörtlichen, sprachlichen Verständigung zwischen Abertausenden von Menschen miteinander“, erklärten sie. Die Entscheidung, eine zweite Pflichtfremdsprache beizubehalten, schaffe die Grundlage dafür, dass diese Beziehungen gedeihen und sich weiter entwickeln können.