Wie in den vergangenen Jahren gilt auch in diesem Jahr die Pyrotechnik-Verordnung, die das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in bestimmten Teilen der Stadt verbietet
Prag hat eine Kampagne gestartet, die auf das richtige Verhalten und den rücksichtsvollen Umgang mit Tieren während des Jahreswechsels aufmerksam macht. Die Kampagne umfasst auch Tipps, um die Silvesterfeiern mit Haustieren sicher zu gestalten. Sie bietet allgemeine Informationen darüber, wie Hunde geschützt werden können und was zu tun ist, wenn ein Haustier verloren geht.
„Eure kurze Freude, ihr großer Kummer“ (Vaše krátká radost, jejich velké trápení) – das ist das Motto einer neuen Kampagne, die von der Stadt Prag ins Leben gerufen wurde. Sie befasst sich mit dem Abbrennen von Feuerwerkskörpern und deren Auswirkungen auf Tiere in der Metropole.
„Unsere Metropole ist ein Ort, an dem Menschen und Tiere Seite an Seite leben. Allein in Prag gibt es 67.000 registrierte Hunde – ganz zu schweigen von Katzen, Papageien und anderen Tierarten, einschließlich Nutz- und Wildtieren. Sie alle leiden unter der Verwendung von Pyrotechnik, die ihnen nicht nur großen Stress bereitet, sondern auch Verletzungen verursacht, die oft tödlich enden“, erklärt Jiří Pospíšil, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Prag.
Die Visuals der Kampagne, die sowohl auf den Straßen der Stadt als auch online zu sehen sind, geben praktische Tipps für Haustierbesitzer. Sie richten sich nicht nur an Hundebesitzer und zeigen, wie die Feiertage sicher und stressfrei mit Tieren verbracht werden können. Dazu zählen sowohl allgemeine Hinweise als auch Tipps, was zu tun ist, wenn Haustiere entlaufen.
„Auch Wildtiere leiden unter der Knallerei, und im Gegensatz zu Haustieren können sie nicht von fürsorglichen Besitzern betreut werden. Die Stadt trägt Verantwortung für diese Tiere. Ich hoffe, dass wir durch diese Kampagne die Zahl verletzter Tiere – insbesondere Wasservögel, die in der Rettungsstation der Stadt versorgt werden – verringern können“, fügt Jana Komrsková, Prags stellvertretende Bürgermeisterin für Umwelt und Klimaplan, hinzu.
Die Stadt rät Hundebesitzern, in den Tagen vor Silvester und am Neujahrstag ihre Hunde stets an der Leine zu führen und darauf zu achten, dass das Halsband sicher sitzt, damit das Tier nicht herausrutschen kann. Neben einem Mikrochip sollte das Tier auch ein Halsband mit einer Marke tragen, auf der Name und Kontaktdaten des Besitzers vermerkt sind.
In der Silvesternacht empfiehlt es sich, längere Spaziergänge bei Tageslicht zu unternehmen und abends Spaziergänge zu vermeiden. Hunde sollten nicht an Orte mitgenommen werden, an denen Böller und Feuerwerk gezündet werden, wie beispielsweise ins Zentrum von Prag.
Für die Silvesternacht selbst wird geraten, nach Möglichkeit zu Hause bei den Haustieren zu bleiben. Die Anwesenheit von vertrauten Personen gibt den Tieren ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe.
Falls ein Haustier dennoch entlaufen sollte, ist es wichtig, sofort die Stadtpolizei zu kontaktieren. Dabei sollten der Ort des Entlaufens, der Name des Tieres, eine genaue Beschreibung sowie Angaben zum Gesundheitszustand und Verhalten übermittelt werden. Auch die Chipnummer und Kontaktdaten des Besitzers können hilfreich sein. In sozialen Netzwerken, insbesondere in lokalen Gruppen, können ebenfalls Suchaufrufe gestartet werden. Ein erneuter Besuch des Ortes, an dem das Tier verschwunden ist, kann ebenfalls Erfolg bringen – viele Tiere kehren nach dem ersten Schreck dorthin zurück.
Wie in den vergangenen Jahren gilt auch in diesem Jahr die Pyrotechnik-Verordnung, die das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in bestimmten Teilen der Stadt verbietet. Die Stadt hat zudem ein alternatives Programm unter dem Motto „Kultur statt Feuerwerk“ ins Leben gerufen, das vergünstigten Eintritt zu Museen, Zoo, botanischen Garten und anderen Einrichtungen bietet. „Ich appelliere an die Bürger und Besucher, rücksichtsvoll und einfühlsam gegenüber Tieren und Mitmenschen zu sein“, betont Jiří Pospíšil.
Vertreter des Tierheims der Stadtpolizei raten dazu, Hunde konsequent mit einem Mikrochip auszustatten und die Daten in einem Halteregister zu hinterlegen. Ohne Registrierung bleibt der Chip lediglich ein Zahlencode ohne Kontaktdaten des Besitzers.
Der Tierarzt des städtischen Tierheims in Troja warnt außerdem davor, Hunden ohne Rücksprache mit einem Tierarzt Beruhigungsmittel oder Sedativa zu verabreichen. Eine unsachgemäße Medikation kann den Tieren erheblichen Schaden zufügen und den Stress durch die Knallgeräusche noch verstärken.