Kontroverse Debatten um die Zukunft der Moldau-Brücke unter dem Prager Vyšehrad gehen weiter
Die tschechische Eisenbahnverwaltung (SŽ) gab am Freitag den aktuellen Stand der Studie zur Planung einer neuen Eisenbahnbrücke über die Moldau bei Výton bekannt. Die bestehende genietete Konstruktion, die aus dem Jahr 1901 stammt, nähert sich dem Ende ihrer Lebensdauer, was zu kontroversen Diskussionen über Zukunft der Brücke und die beste Vorgehensweise führt.
Wie Novinky.cz berichte, sieht der vorgeschlagene Plan nicht nur den Ersatz der Brücke vor, sondern auch eine Erweiterung von zwei auf drei Gleise. Diese Idee stößt jedoch auf geteilte Meinungen, da Befürworter die Notwendigkeit einer Dreigleisigkeit betonen, während Gegner für eine Instandsetzung der bestehenden Konstruktion plädieren. Letztere argumentieren, dass eine Dreigleisigkeit unnötig sei.
Die SŽ, die die Studie den Stadtverordneten und Stadträten vorlegte, setzt sich seit langem gegen eine Instandsetzung des Brückenbauwerks ein. Denkmalschützer hingegen betrachten die Brücke als kulturelles Erbe und lehnen einen Ersatz ab.
Neben der Gleiserweiterung plant die Studie auch die Einrichtung einer Haltestelle in Výton, die als Umsteigepunkt zur Straßenbahn entlang der Uferpromenade dienen soll. Die Farbe der Brücke wurde ebenfalls von Weiß auf Bronze geändert, um dem heutigen Erscheinungsbild näherzukommen.
Die Initiative "Nebourat", die sich gegen den Neubau der bestehenden Brücke ausspricht, veröffentlichte kürzlich eine Studie (CZ), die behauptet, dass der Ausbau auf drei Gleise nicht notwendig sei. Stattdessen könne die zweigleisige Brücke durch die Verkürzung der Gleisabschnitte zwischen den Bahnhöfen Prag-Smíchov und Hlavní nádraží die geplante höhere Verkehrsintensität bewältigen.
Die SŽ wies diese Argumente zurück und betonte, dass einige geplante Verbindungen nicht in die Berechnungen einbezogen wurden. Die zweigleisige Lösung sei auch nicht in der Lage, den Eisenbahnverkehr im Falle einer Unterbrechung auf einem der Gleise zu bewältigen.
Ein Expertenteam der Fakultät für Bauingenieurwesen der Tschechischen Technischen Universität warnte kürzlich vor den Risiken versteckter, praktisch unlösbarer Probleme wie Korrosion. Dabei verwiesen sie auf die Ähnlichkeit mit der Brücke in Děčín, die vor einiger Zeit ersetzt wurde.
Für die Brücke, die für den Eisenbahnverkehr in Prag von entscheidender Bedeutung ist, besteht bereits eine Geschwindigkeits- und Gewichtsbeschränkung für Züge, die sie überqueren können.