Die Statue stammt aus der Jungpaläolithikum-Periode vor 29-25 Tausend Jahren vor Christus
Das Nationalmuseum (Národní muzeum) in Prag öffnet seine Türen für eine spektakuläre Ausstellung, die Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermaßen begeistern wird. Nach fast neun Jahren Abwesenheit kehrt die weltberühmte Venus von Věstonice zurück in die tschechische Hauptstadt. Diese Statue, ein prähistorisches Meisterwerk, stammt aus der Jungpaläolithikum-Periode vor 29-25 Tausend Jahren vor Christus und wurde zuletzt 2014 im Nationalmuseum ausgestellt.
Die Venus von Věstonice wurde 1925 von Archäologen unter der Leitung von KarelAbsolon in den Überresten einer prähistorischen Feuerstelle in der Siedlung der Mammutjäger zwischen Pavlov und DolníVěstonice entdeckt. Sie besteht aus einer einzigartigen Mischung aus Ton und Wasser und stellt eine weibliche Figur dar, die die menschliche Fruchtbarkeit symbolisiert. Eine tomografische Untersuchung im Jahr 2016 ergab, dass die Skulptur auch Fragmente von Steinen, und Knochen von Mammuts enthält, sowie den Fingerabdruck eines etwa 10-jährigen Kindes auf ihrer Rückseite.
Die Rückkehr der Venus von Věstonice ist Teil der Ausstellung "Nejstarší šperky a ozdoby těla" (Älteste Schmuckstücke und Körperschmuck) im Nationalmuseum, die in Zusammenarbeit mit dem Mährischen Museum organisiert wird. Die Ausstellung präsentiert Artefakte aus verschiedenen prähistorischen Fundorten, darunter Dolní Věstonice, Pavlov, Předmostí und die Pekárny-Höhle. Neben den Venusfiguren sind auch Halsketten, Stirnbänder, Armbänder, Ringe und andere Schmuckstücke aus Materialien wie Mammutknochen, Stein, Bernstein und Muscheln zu sehen.
Die Ausstellung bietet nicht nur einen Einblick in die Kunst und Handwerkskunst der prähistorischen Menschen, sondern auch in ihre sozialen und kulturellen Aspekte. Schmuck und Körperschmuck dienten nicht nur zur Verschönerung, sondern auch zur Darstellung von Ethnizität und sozialem Status.
Aufgrund der außergewöhnlichen Bedeutung der ausgestellten Artefakte wurden strenge Sicherheitsmaßnahmen getroffen, und der Versicherungswert aller Sammlungsstücke beläuft sich auf mehr als 100 Millionen Kronen.
Die Ausstellung "Nejstarší šperky a ozdoby těla" (Älteste Schmuckstücke und Körperschmuck) ist das Ergebnis eines wissenschaftlichen Projekts der Förderagentur der Tschechischen Republik und zeigt Artefakte, die an bedeutenden prähistorischen Fundorten gefunden wurden und heute teilweise im Mährischen Museum und im Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik aufbewahrt werden.
Besucher des Nationalmuseum (Národní muzeum) haben nun die seltene Gelegenheit, diese einzigartigen Schätze der Menschheitsgeschichte zu bewundern und die faszinierende Geschichte des ältesten Schmucks und der prähistorischen Kunst zu entdecken. Die Ausstellung läuft seit dem 22. September 2023 bis Ende Februar des nächsten Jahres und verspricht ein unvergessliches Erlebnis für alle, die sich für die Ursprünge der menschlichen Kreativität interessieren.
Nationalmuseum (Národní muzeum)
Václavské nám. 68, 110 00 Nové Město