Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Eröffnung des Richard-Wagner-Festspielhauses in Bayreuth feiert das Nationaltheater mit Aufführungen der Ring des Nibelungen Tetralogie und einer Neuinszenierung von Parsifal
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Die künstlerische Leitung aller vier Ensembles des Prager Nationaltheaters hat die Aufführungspläne für die 143. Theatersaison bekannt gegeben. Das vielfältige Programm umfasst nicht nur tschechische Klassiker, sondern auch internationale Meisterwerke. Das Theater steht jedoch vor einer besonderen Situation, da es vorübergehend auf die Bühne der Neuen Szene (Nová scéna) verzichten muss, die mit dem Ende der laufenden Spielzeit einer umfassenden Renovierung unterzogen wird.
Das Publikum kann sich auf sieben Opernneuinszenierungen freuen: Mozarts Idomeneo, Ostrčils Legende aus Erin, Henry Purcells Oper Dido und Aeneas, Poulencs Dialoge der Karmelitinnen sowie Václav Trojans Kinderoper Karussell. Im Jahr 2026 wird es 150 Jahre her sein, dass Richard Wagner sein Festspielhaus in Bayreuth eröffnete (1876), das ursprünglich für die Aufführung des damals noch unvollendeten Parsifal gebaut wurde. Die Festspiele präsentierten die erste Gesamtinszenierung des berühmten Ring des Nibelungen-Zyklus. Das Nationaltheater und die Prager Staatsoper feiern dieses Jubiläum mit aufeinander folgenden Aufführungen der gesamten Ring des Nibelungen Tetralogie (2026–2028) sowie einer Neuinszenierung von Parsifal (2026).
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Das neue Schauspielrepertoire umfasst sechs Titel: Frankenstein von Mary W. Shelley, Das Pfarrersende von Josef Škvorecký und Evald Schorm, Ovids Metamorphosen, Ibsens Hedda Gabler, Dürrenmatts Der Meteor sowie das eigenständige, in Koproduktion mit dem Nationaltheater J. Słowacki in Krakau entwickelte Projekt von Maria Wojtyszko und Jakub Krofta mit dem provokanten Titel Der unerwartete SIEG DER POLNISCH-TSCHECHISCHEN UNION im Dritten Weltkrieg. Während in dieser Saison auch Nachwuchsregisseure eine Bühne erhielten, setzt die kommende Spielzeit vor allem auf renommierte Künstler aus Tschechien und dem Ausland.
Das Ballett des Nationaltheaters wird in der Saison 2025/2026 mehrere bemerkenswerte Premieren präsentieren. Den Auftakt macht der Ballettklassiker Liliom in der Choreografie von John Neumeier. Traditionell wird zur Weihnachtszeit Tschaikowskys Der Nussknacker in der Choreografie von Youri Vámos aufgeführt. Im Frühjahr folgt die Premiere des komponierten Abends Avant-Garde: Cutting Edge, der zwei Weltpremieren von Robert Bondara und Marco Goecke mit Jiří Kyliáns Meisterwerk 27’52” verbindet. Den Höhepunkt der Saison bildet ein Abend zu Ehren des legendären Choreografen George Balanchine mit dem Titel Who Cares?. Die Produktion vereint zwei seiner zentralen Werke – Brahms-Schoenberg Quartet und Who Cares?, die die zeitlose Eleganz und das Phänomen des neoklassischen Balletts verkörpern.
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Während der Renovierung der Neuen Szene (Nová scéna) werden Vorführungen von Laterna Magika im Ständetheater und anderen Prager Spielstätten, darunter La Fabrika in Holešovice, aufgeführt. Dort plant der künstlerische Leiter Radim Vizváry die Uraufführung der Eigenproduktion Im Park. Miřenka Čechová und Petr Boháč entwickeln für das Ständetheater das aufwendig inszenierte Multimediaprojekt Baron Münchhausen, das Filmprojektionen, hyperrealistische Puppen und Live-Musik miteinander verbindet.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Premieren und Begleitprogrammen sind in der Broschüre Saison 2025/26 sowie auf der Webseite des Nationaltheaters verfügbar.
Národní divadlo (Tschechisches Nationaltheater)