Das beliebte Mittagsmenü in Tschechien kostet heute 60 % mehr als noch vor fünf Jahren: Regionale Unterschiede nehmen zu
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In Zlín kostet ein Mittagsmenü im Durchschnitt um 49 Kronen weniger als in Prag

Die Preise für die beliebten Mittagsmenüs in Tschechien entwickeln sich regional immer unterschiedlicher. Während in Prag bereits über 218 Kronen fällig werden, zahlt man in Zlín fast 50 Kronen weniger – ein Trend, der sich laut aktueller Daten weiter verstärken könnte.
Der durchschnittliche Preis für ein Mittagsmenü (Polední menu) in Tschechien lag im März 2025 bei 194,20 Kronen. Die monatliche Teuerungsrate hat sich verlangsamt – von einem Anstieg um 1,10 Kronen im Januar auf nur noch 0,60 Kronen im März. In manchen Regionen wurden sogar erste Preisrückgänge seit Jahresbeginn verzeichnet. Diese Daten stammen aus dem Edenred Restaurant Index, der auf Zahlungen von über 220.000 Edenred-Benefitkarten basiert und die Preise der Mittagsmenüs in tschechischen Restaurants erfasst.
„Ein kontinuierlicher Anstieg der Mittagspreise ist bereits seit Mitte des letzten Jahres zu beobachten. Auch wenn es in manchen Regionen in den vergangenen Monaten zu einer Preisstagnation kam, waren deutlich sinkende Preise bisher selten. Das könnte sich nun in einigen Regionen ändern“, sagt Aneta Martišková, Direktorin für externe Beziehungen bei Edenred. „Gleichzeitig werden sich die Preisunterschiede zwischen den Regionen weiter vergrößern. Zwischen Prag und Zlín beträgt die Differenz beispielsweise 49 Kronen, zwischen Brünn und Olomouc 32 Kronen“, fügt Martišková hinzu.

Die Schere zwischen den Regionen öffnet sich weiter
Zu den Städten, in denen die Preise für das Mittagsmenü gesunken sind, gehört unter anderem Jihlava – hier verringerte sich der Durchschnittspreis um 3,10 Kronen auf 177 Kronen. České Budějovice meldet einen Rückgang um 2,40 Kronen, ähnlich wie Ústí nad Labem mit einem Minus von 2,10 Kronen. Auch in Karlsbad ist der durchschnittliche Preis im Vergleich zum Dezember gesunken und liegt nun bei knapp 178 Kronen. Am günstigsten isst man jedoch weiterhin in Zlín, wo der Durchschnittspreis unter 170 Kronen bleibt.
In anderen Teilen des Landes steigen die Preise hingegen weiter. Den größten Anstieg im Quartalsvergleich verzeichnet Liberec – hier kletterte der Preis um 4,80 Kronen auf 201 Kronen. In Olomouc stieg der Preis um 1,50 Kronen und liegt nun bei durchschnittlich 173 Kronen. Interessant ist, dass in Prag, wo Mittagessen traditionell am teuersten ist, der Preis lediglich um 0,30 Kronen auf insgesamt 218 Kronen gestiegen ist.
An der Spitze der teuersten Städte folgen auf Prag die Städte Brünn (206 Kronen) und České Budějovice (202 Kronen). Auch in Liberec und Pilsen wurde erstmals die Marke von 200 Kronen überschritten. Am unteren Ende der Skala finden sich neben Zlín auch Olomouc, Ústí nad Labem, Karlsbad und Jihlava – hier kann man nach wie vor für weniger als 178 Kronen zu Mittag essen. Der landesweite Durchschnitt bewegt sich knapp unterhalb der Marke von 195 Kronen.
60 % höhere Preise als vor fünf Jahren
Trotz des sich verlangsamenden Wachstums im letzten Quartal ist der langfristige Trend eindeutig: Die Preise für Mittagessen in Tschechien sind in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen. Im März 2020 lag der Durchschnittspreis bei 121,30 Kronen – heute sind es über 72 Kronen mehr, was einem Anstieg von 60,1 % entspricht. In Ostrava verteuerte sich das Mittagsmenü im selben Zeitraum um 82,20 Kronen, in Liberec um 80,80 Kronen und in České Budějovice um 77,80 Kronen. Selbst in Regionen mit moderaterer Preisentwicklung wie Zlín liegt der Anstieg bei über 56 Kronen.