Koalitionsvertrag der neuen Bayerischen Staatsregierung unterstreicht besondere Beziehung zu Tschechien
Die neue Bayerische Staatsregierung, bestehend aus der Christlich-Sozialen Union (CSU) unter Ministerpräsident Markus Söder und den Freien Wählern (FW), hat sich darauf verständigt, die bereits bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zur Tschechischen Republik weiter auszubauen. Darauf hat sich die neue Bayerische Staatsregierung in ihrem Koalitionsvertrag geeinigt.
Die besondere Bedeutung der bayerisch-tschechischen Partnerschaft wird im Vertrag betont, in dem es heißt: „Unsere einmalige freundschaftliche Partnerschaft mit Tschechien liegt uns besonders am Herzen. Wir vertiefen die Bayerisch-Tschechische Zusammenarbeit weiter, insbesondere auf den Feldern Bildung, Kultur und Mobilität sowie mit einem verstärkten parlamentarischen Austausch. Wir wollen die grenzüberschreitende Lehr- und Bildungsarbeit weiter fördern. Ein nächster konkreter Schritt kann für uns die Verankerung des Tschechisch-Unterrichts als Wahlpflichtfach in der bayerisch-tschechischen Grenzregion sein."
Bereits im Mai hatten Ministerpräsident Söder und der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala in Regensburg betont, dass Kultur und Bildung zentrale Schwerpunkte der bilateralen Beziehungen sind. Die ähnliche Mentalität und Kultur beider Länder wurden als Bindeglied hervorgehoben.
In den letzten Monaten wurden die Beziehungen zwischen München und Prag als historisch besonders positiv bewertet. Petr Fiala war der erste tschechische Ministerpräsident, der an einer bayerischen Kabinettssitzung in Regensburg teilnahm. Zudem besuchte der tschechische Präsident Petr Pavel Bayern, unter anderem im Rahmen der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen in Selb.
Die Beziehungen zu den Sudetendeutschen, deren Schutz Bayern nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm, wurden ebenfalls als gut bezeichnet. Mit Kultusminister Mikuláš Bek nahm im Mai erstmals ein Vertreter der tschechischen Regierung am Sudetendeutschen Kongress in Regensburg teil und betonte die Notwendigkeit, gemeinsam Verantwortung für die Geschichte zu übernehmen und für den Frieden zu arbeiten. Die Annäherung zwischen Tschechien und den Sudetendeutschen wurde auch durch Präsident Pavel betont, der sich für die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Übernahme von Verantwortung aussprach.