Umschulungen nehmen stark zu
Die Arbeitslosenquote in Tschechien ist im November 2024 leicht gestiegen, bleibt jedoch weiterhin eine der niedrigsten in der EU. Trotz dieses Anstiegs verzeichnet das Land positive Entwicklungen im Bereich der Arbeitsmarktintegration, insbesondere durch eine verstärkte Förderung von Umschulungen. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des tschechischen Arbeitsamtes (Úřad práce ČR) hervor.
Im November verzeichnete die Arbeitslosenquote in Tschechien im Vergleich zum Oktober einen minimalen Anstieg. Die Zahl der Arbeitsuchenden stieg um 1.422 Personen. Dank des milden Wetters konnten saisonale Arbeiten fortgesetzt werden. Dennoch registrierte das Arbeitsamt einen Anstieg bei den Selbstständigen, die ihre Tätigkeit aufgaben und sich arbeitslos meldeten – insgesamt 2.500 neue Anmeldungen. Das vollständige Ausmaß des Anstiegs von Selbstständigen, die sich arbeitslos melden, wird jedoch erst im Dezember sichtbar sein.
„Obwohl die Zahl der Arbeitslosen im November leicht angestiegen ist, hält Tschechien weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote in der EU. Das Arbeitsamt der Tschechischen Republik kann gute Ergebnisse vorweisen: Seit Jahresbeginn haben über 262.000 Menschen dank seiner Vermittlungsarbeit eine Beschäftigung gefunden – ein Anstieg von 77 % im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig hat die intensive Förderung von Umschulungen, die um 115 % zugenommen haben, dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten“, erklärte Arbeits- und Sozialminister Marian Jurečka (KDU-ČSL).
Im November 2024 wurden 38.039 Personen neu beim Arbeitsamt registriert. Regional stieg die Arbeitslosenquote im Monatsvergleich vor allem in den Regionen Karlsbad und Vysočina. In absoluten Zahlen verzeichneten die Regionen Südmähren, Südböhmen und Karlsbad den größten Zuwachs an Arbeitsuchenden. Gleichzeitig sank die Zahl offener Stellen leicht auf 255.641, während es im Oktober noch 265.972 offene Stellen gab.
Die höchste Arbeitslosenquote wurde in den Regionen Ústí nad Labem (6,0 %) und Mährisch-Schlesien (5,5 %) verzeichnet. Die niedrigste Arbeitslosenquote wurde in Prag (2,8 %) und der Region Pilsen (3,0 %) gemeldet. Im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosenquote am stärksten in der Region Olmütz, wo sie gegenüber November 2023 um 0,7 Prozentpunkte zulegte.
Auf Kreisebene sind die Unterschiede noch deutlicher sichtbar: Die niedrigste Arbeitslosenquote wurde in den Kreisen Prag-Ost (1,4 %), Prag-West (1,6 %) und Pilsen-Süd (2,1 %) registriert. Die höchsten Werte meldeten hingegen die Kreise Karviná (8,3 %), Most (8,2 %) und Bruntál (7,0 %). Den stärksten Anstieg im Monatsvergleich verzeichnete der Kreis Jeseník mit einem Plus von 7,9 %.
Die Struktur der Arbeitsuchenden hat sich im Verlauf des letzten Jahres verändert. Der Anteil derjenigen, die weniger als drei Monate arbeitslos sind, sank um 2 Prozentpunkte auf 33,6 %. Gleichzeitig stieg der Anteil derjenigen, die länger als 12 Monate beim Arbeitsamt gemeldet sind, um 1,5 Prozentpunkte auf 32,1 %. Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit erhöhte sich im Vergleich zum Oktober um zwei Tage auf nun 495 Tage.