Eine Untersuchung tschechischer Wissenschaftler hat ergeben, dass in städtischen Parks mehr Zecken vorkommen als in Wäldern
Nach Angaben des Staatlichen Gesundheitsinstituts (SZÚ) hat sich die Zahl der durch Zecken übertragenen Krankheiten in diesem Jahr bis Ende Juli im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt. Die Zahl der Borreliose-Fälle ist mit über 1.900 auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Zudem wurden 362 Fälle von Zecken-Enzephalitis registriert. Beide Krankheiten können schwerwiegende Langzeitfolgen haben, wie Kribbeln oder Lähmungen in den Gliedmaßen sowie Gedächtnis- oder Schlafstörungen. Experten empfehlen daher dringend eine Impfung.
Die meisten Infektionen treten während der Sommerferien auf. Im vergangenen Jahr gab insgesamt 3.270 Fälle von Borreliose und 509 Fälle von Enzephalitis. Eine Untersuchung tschechischer Wissenschaftler hat ergeben, dass in städtischen Parks mehr Zecken vorkommen als in Wäldern, wobei jede vierte Zecke die Borreliose überträgt.
Um sich vor Zecken zu schützen, raten Experten des Nationalen Gesundheitsinstituts zur Verwendung von Insektenschutzmitteln und dazu, den direkten Kontakt mit Gras, krautiger Vegetation und Büschen zu vermeiden. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte man sich gründlich nach Zecken absuchen und diese Kontrolle am nächsten Morgen wiederholen.
Beim Entfernen einer Zecke sollte diese nicht gedreht, sondern zwei bis drei Minuten von einer Seite zur anderen bewegt werden, bis sie sich löst. Ein falsches Entfernen kann dazu führen, dass Teile der Zecke in der Haut verbleiben und Entzündungen verursachen.
Die Auswirkungen von durch Zecken übertragenen Krankheiten wie Borreliose und Enzephalitis können gravierend sein. Borreliose, auch Lyme-Borreliose genannt, kann zu chronischen Gelenkentzündungen, Herzproblemen und neurologischen Störungen führen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Enzephalitis, eine Entzündung des Gehirns, kann zu schweren neurologischen Schäden, anhaltenden Kopfschmerzen, Fieber und in extremen Fällen zu dauerhaften Behinderungen oder sogar zum Tod führen.
Während noch an einem Impfstoff gegen Borreliose geforscht wird, ist eine Impfung gegen Zeckenenzephalitis bereits verfügbar und muss alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 1.000 CZK pro Dosis, wobei jüngere Menschen in der Regel einen Zuschuss von den Versicherungen erhalten.