Die wichtigsten Exportgüter Tschechiens waren von Januar bis Mai 2024 Kraftwagen und Kraftwagenteile
Am 1. Mai 2004 trat Tschechien gemeinsam mit Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Ungarn und Zypern der Europäischen Union (EU) und damit dem gemeinsamen Wirtschaftsraum bei. Wie das Deutsche Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist der Handel mit den zehn Staaten der ersten Phase der EU-Osterweiterung seither überdurchschnittlich gewachsen.
Die Importe und Exporte mit den zehn EU-Beitrittsstaaten von 2004 haben sich seit 2003 fast vervierfacht. Wertmäßig haben sich sowohl die Importe aus diesen Staaten (+271,0 %) als auch die Exporte dorthin (+283,3 %) von 2003 bis 2023 nahezu vervierfacht. Demgegenüber steht ein Wachstum von 155,5 % (Importe) beziehungsweise 139,3 % (Exporte) des gesamten deutschen Außenhandels in diesem Zeitraum. Der Handel mit den Staaten der ersten EU-Osterweiterung wuchs somit deutlich stärker als der deutsche Außenhandel insgesamt.
Im Jahr 2003, dem Jahr vor dem EU-Beitritt der zehn Staaten, belegte Tschechien mit einem Außenhandelsumsatz (Importe plus Exporte) von 34,3 Milliarden Euro Rang 11 der wichtigsten Handelspartner Deutschlands. Polen belegte den 12 Rang, Ungarn Rang 15 und die Slowakei lag auf Rang 22.
Jetzt rund 20 Jahre nach dem EU Betritt, belegte Tschechien im Zeitraum vom Anfang 2024 bis Mai 2024 Rang 10 mit 48,7 Milliarden Euro Außenhandelsumsatz. Polen lag mit einem Außenhandelsumsatz von 73,9 Milliarden Euro auf Rang 5, Ungarn belegte den 13 Rang (29,7 Milliarden Euro) und die Slowakei Rang 18 (16,6 Milliarden Euro). Die vier Mitglieder der sogenannten Visegrád-Gruppe, eines informellen Bündnisses innerhalb der EU, befanden sich somit im gleichen Zeitraum alle unter den wichtigsten 20 Handelspartnern Deutschlands.
Die beiden größten Handelspartner Deutschlands unter diesen Staaten, Polen und Tschechien, unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihres Außenhandelssaldos (Exporte abzüglich Importe). Während der Handel mit Polen in den Monaten Januar bis Mai 2024 einen positiven Saldo von 7,4 Milliarden Euro aufwies, lag der Außenhandelssaldo mit Tschechien im gleichen Zeitraum bei -3,1 Milliarden Euro. Aus Tschechien werden also deutlich mehr Waren nach Deutschland importiert als dorthin exportiert, während dies im Außenhandel Polen umgekehrt ist.
Wichtigste Importgüter aus Tschechien waren von Januar bis Mai 2024 Kraftwagen und Kraftwagenteile im Wert von 7,4 Milliarden Euro. Das waren 22,5 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Weitere Informationen und detailliertere Ergebnisse finden Sie unter "Außenhandel" auf der Webseite des Deutschen Statistischen Bundesamtes.